Nach dem Second Summer Of Love 1988 folgte mit etwas Abstand The Golden Age Of Rave. Gemeint sind damit in der Hauptsache die Jahre 1991/1992 mit vereinzelten Ausläufern bis Mitte 1993, also die Zeit, als fast jede Woche ein One-Hit-Wonder geboren wurde und die Zeit, bevor Euro-Dance seine Schreckensherrschaft begann. Vor 25 Jahren trennten sich The KLF und vor 25 Jahren erschien Felix' "Don't You Want Me", der größte Hit des Genres. Guter Zeitpunkt für eine Rückschau. Hier also 23 Hits des Genres, nicht immer von der Insel. Also: Rave strikes back!
Urban Cookie Collective - The Key, The Secret
Als Auftakt dieser Liste dient der Schlussakkord der Golden Age. The Key, The Secret war ursprünglich eine Rap-Jazz-Nummer mit etwa 50-Mal so viel Text, aus dem erst in der Neubearbeitung der Development Corporation das Semi-Instrumental wurde, zu dem die voriges Jahr ihrem Krebsleiden erlegene Diane Charlemagne (sang auch Goldies "Inner City Life") die Vocals beisteuerte. Man versuchte den Song kurzzeitig als "Tribal House" zu labeln, heute wird der Song fälschlicherweise dem Genre Euro-Dance zugeordnet, was vermutlich daran liegt, dass "Mr. Vain" zur gleichen Zeit sein hässliches Haupt erhob.
East 17 - House Of Love
Was Tony Mortimer da in der elterlichen Garage aufnahm, hatte erst mal herzlich wenig mit Rave zu tun. Die Beats erinnerten eher an HipHop, das Ganze hatte schon fast balladesken Charakter. Zur Rave-Hymne wurde der Song erst in der Neubearbeitung der beiden Stock-Aitken-Waterman-Schüler Ian Curnow und Phil Harding. Die hatten in den 80ern nicht nur Remixe für Bananarama und die Pet Shop Boys angefertigt, sondern 1990 mit ihrem "Grease Megamix" auch noch für ein kleines Grease-Revival gesorgt. Dieser Remix fährt alles auf, was Rave zu diesem Zeitpunkt zu bieten hatte, Rap, flächige Sounds, Hundegebell und eine Sirene.
2 Unlimted - Workaholic
Ehrensache, dass eine solche Liste auch das Frühwerk der späteren Euro-Dance-Großverdiener berücksichtigen muss. Die beiden belgischen Produzenten machten Euro-Dance, bevor dieser erfunden wurde, flirten hier aber gottlob mit damals aktuellen Hardcore-Sounds und pimpen den Song mit einem großartigen Big-Ben-Sample auf. Dazu gibt's Beats und Raps, die einfach sitzen.
Capella - U Got 2 Know
Gianfranco Bortolotti gründete Capella 1988 als Acid-House-Projekt, und modellierte es 1993 zu einem Euro-Dance-Act um. Kurz vor dem Kirmeshit "U Got 2 Let The Music", erschien noch dieses Quasi-Mash-Up, dass in der Hauptsache auf einem Song von Siouxsie And The Banshees basiert. Fettere Beats hatte seidem keiner mehr.
Messiah - Temple Of Dreams
In der Saison 1992/1993 mussten gleich zwei Schwarzenegger-Filme als Sample-Quellen für Dance-Tracks herhalten. Dieser hier war der erste (der andere war "Open Your Mind"). Eine amtliche Hymne mit Hardcore-Sounds und unwiderstehlichem Pop-Refrain. Fun Fact: Rick Rubin hat das amerikanische Projekt als Executive Producer betreut.
Gloworm - I Lift My Cup
Tribal House zum zweiten (viel mehr Hits hat dieses Sub-Genre auch nicht hervorgebracht): Die Debütsingle des englischen Duos wuede von Rollo und Red Jerry, zwei Schlüsselfiguren des Genres abgemischt. Wunderbarer Soul-Gesang trifft auf amtliche Beats, der große Erfolg sollte allerdings erst im Folgejahr mit der Acid-House-Ballade "Carry Me Home" kommen. "I Lift My Cup" klingt ein wenig als sei es in Mono aufgenommen worden, was dem Song aber erst seinen speziellen Charme verleiht.
Kicks Like A Mule - The Bouncer
Underground? Mainstream? Diese Grenzen hatten M/A/R/R/S 1988 schon mit "Pump Up The Volume" hinter sich gelassen. Da sollte es eigentlich nicht wundern, dass dieser staubtrockene Breakbeat, erschienen auf dem Indie-Label Tribal Bass, 1992 in die UK Top 10 knallte. Produziert hat den Titel Richard Russel. Der ist nicht nur seit 1989 Inhaber des Indie-Riesen XL Recordings, zu dessen wichtigsten Signings heute Radiohead und Adele zählen, sondern hat auch das Solo-Album von Damon Albarn produziert.
Human Resource - Dominator
Der Hit mit dem klingelnden Wecker. Nicht alles spielte sich im UK ab, auch Belgien und die Niederlande hatten das ein oder andere Wort in Sachen Rave mitzureden. So wie dieses niederländische Projekt, das einen der größten Hits des Hardcore-Rave produzierte. Die Bassdrum wurde hier übrigens extra leise abgemischt, damit die Boxen auch bei voller Lautstärke keinen Schaden davontragen würden, so die Legende.
Moby - Go
Trance, Twin Peaks, Ende.
The KLF - Last Train To Trancentral
Ach, wie schlecht ist doch das Kinderlied "3 A.M. Eternal" gealtert, und wie gut funktioniert doch noch diese Rave-Hymne, mit der man morgens um 2 noch jede Party in Schwung bringen kann.
The Prodigy - Everybody's In The Place
Wo KLF sind, sind The Prodigy nicht weit. 5 Singles standen für diese Liste zur Auswahl, ich habe mich ganz bewusst gegen das offensichtliche "Out Of Space" entschieden. Neben dem Original ist auch die sehr schöne "Dance Hall Version" von Moby zu empfehlen.
SL2 - Way In My Brain (Remix)
"On A Ragga Tip" war der große Hit, der im Sommer 1992 nicht aus den britischen und niederländischen Charts wegzudenken war. Besser gefällt mir allerdings dieser nachgelegte Mini-Hit, der an der Schnittstelle zwischen Rave und Dub operiert hat und mir die Tür in Richtung Adrian Sherwood geöffnet hat.
Smart E's - Sesame's Treet
"Toon Rave" hieß das Sub-Genre, dass es immerhin auf 4 Hits gebracht hat. Das hier war der erfolgreichste, eine Neubearbeitung der britischen Sesamstraßen-Titelmelodie inkl. dem irre lachenden Graf Zahl. Wunderlich nur, dass es für den Bandnamen auf der Insel keinen Ärger gab.
Nomad - (I Wanna Give You) Devotion
Wirkt heute etwas albern und zahnlos (gut, das kann man sicher von einem Großteil dieser Liste behaupten). Grund genug, den Song aufzunehmen ist nicht meine emotionale Bindung dazu, sondern seine musikhistorische Relevanz: "Devotion" war der Einstand des späteren Undercover-Gründers und Starproduzenten Steve Mac (aktueller Hit: "Your Song", Rita Ora).
Shut Up And Dance feat. Peter Bouncer - Raving I'Raving
Verrat! Sellout! Die einstigen HipHouse-Helden bedienten sich für ihren größten Hit beim Vorjahreshit "Walking In Memphis", allerdings ohne sich im Vorfeld die erforderlichen Lizenzen zu sichern. Die Folge: Ein spektakulärer Absturz in den Charts, die Nummer durfte nämlich nicht mehr verkauft werden, nachdem sie auf Platz 2 eingestiegen war. Unter dem Titel "Raving I'm Raving (Remix)" legte das Duo dann eine Version mit anderer Melodie vor, die aber niemanden so wirklich interessierte.
Altern 8 - Activ 8 (Come With Me)
Die KLF des kleinen Mannes begründeten ihre Karriere neben ausgesuchten Acid-Samples aus der jüngsten Vergangeheit auf gezielten Falschmeldungen und verbargen ihre Gesicher konsequent hinter Masken. 2 Spaßvögel, irgendwo zwischen irre und debil, so wie eigentlich das ganze Genre. Das hier war der erste von drei Hits und ihr größter.
Bizarre Inc. - Playing With Knives
Erster von zwei Top-10-Hits des Trios. Gab dem Genre neue Impulse, als es grade anfing langweilig zu werden. Tolle B-Seite ("Plutone").
Bassheads - Is There Anybody Out There?
Die Legende will es, dass diese Single vor Veröffentlichung bis zu umgerechnet 50 D-Mark (fragt mich nicht, wieviel das in Pfund oder in Euro ist) auf dem Schwarzmarkt erzielt hat. Da wundert es wenig, dass der Titel, der zu einem der größten Erfolge des Labels Deconstruction wurde, ohne Unwege in die UK Top 5 schoss. Wer das titelgebene Pink-Floyd-Zitat hören will, muss zur 12"-Version greifen.
Felix - Don't You Want Me
Und noch mal Deconstruction. Dass die von allen Rave-Tracks am simpelsten gestrickte Nummer zu einem der wenigen Titeln wurde, die sich international durchsetzen konnte und dabei im Ausland deutlich erfolgreicher war als in der Heimat, ist irgendwie traurig. Drei Akkorde und ein Vocal-Schnipsel aus "Don't You Want My Love", fertig war der Millionenseller. Aufgenommen im Schlafzimmer des späteren Faithless-Gründers Rollo, der seine Formel für "Insomnia" nur geringfügig änderte.
Blue Pearl - (Can You Feel The) Passion
Ein Duo, bestehend aus Sängerin Lutricia Broom und Produzent Youth. Möglicherweise ist es der Vergangenheit des ehemaligen Killing-Joke-Bassisten zu verdanken, dass der Text des Songs auch ganz prima zu einer Metal-Combo passen würde. "Passion" ist eine der Nummern, die den Adrenalinspiegel immer wieder herrlich nach oben peitscht.
The Jams - It's Grim Up North
Was, das sind The KLF und die waren schon in der Liste? Dann sind New Order aber auch Joy Division. Cauty und Drummond verzichten hier auf ihre Begleitband "The Children Of The Revolution", letzerer übernimmt auf diesem düsteren Brett die Vocals, die in der Hauptsache aus der Nennung von Städtenamen bestehen und eher an Spoken Word als an Rap erinnern. Die musikalische Ausrichtung ist also eine völlig andere als noch auf "3 A.M. Eternal", was es dem Duo unmöglich machte außerhalb Großbritanniens Charterfolge einzufahren.
The Shamen - Move Any Mountain (Progen 91)
Der Auftakt zu der 7 Singles lang währenden Zusammenarbeit zwischen Shamen und Beatmasters und einer der Gründe, warum ein Begriff wie "Brett" überhaupt erfunden wurde, um das Wesen eines Tracks zu charakterisieren. "Progen" stammt vom Vorjahresalbum En-Tact und wurde nach "Omega Amigo" und "Make it Mine" in neu abgemischter Form als letzte Auskopplung ins Rennen geschickt, wodurch die Rave-Pioniere, die bei den Video-Dreharbeiten tragischerweise ein Gründungsmitglied verloren und damit quasi vor dem Aus standen, zu Pop-Stars wurden.
Carl Cox - (I Want You) Forever
Der einzige Hit des Techno-Urgesteins ist jetzt auch schon wieder 26 Jahre alt. Und macht mit seinen schrillen Synthie-Sounds, dem Breakbeat und der titelgebenden Vocal-Zeile immer noch hellwach. Als hätten ein paar Irre mit einem Drumcomputer versucht einen Bond-Titelsong aufzunehmen.
Und damit schließt diese Liste, die nur einen Anspruch hat, nämlich den, subjektiv zu sein. Es gebe natürlich noch viel mehr zu erzählen, von Videospielen, die als Grundlage für Rave-Hits dienten, von Andrew Lloyd Webbers einzigem Ausflug in die Welt des Pop, von 40-Minütern, die sich in den Top 10 der Single-Charts platzierten, von Orbital, denen mit einigen Jahren Verspätung doch noch Chart-Erfolg beschieden war, oder von den Utah Saints, die Kate Bush mit Motörhead verheirateten. Aber dafür ist vielleicht noch in der nächsten Rückschau Platz.
Ist das schlimm, wenn ich zwar den einen oder anderen Interpreten kenne, aber (vermutlich) keinen einzigen Track im Leben je gehört habe? Ich habe wohl 91/92 was anderes gemacht.
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Lass mich überlegen ... '91 Bundeswehr in Sigmaringen ... also JA!
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Mit diesem Thread werde ich mich noch ausführlich befassen und ein paar Lücken schließen. Ich sach nur: 808 State
Bitte gerne. Wenn ich die Liste auf eine Top 40 erweitert hätte, wäre ich auch nicht an 808 State vorbeigekommen. Also an UB 40. ;) Und in der Zwischenzeit lernen die priveligierten Arschlochkinder den anderen nicht deren Pubertät zu neiden.
Die Beschränkung auf 91/92 macht die Sache nicht ganz einfach, aber das Wochenende werde ich mal nutzen um in mich zu gehen und ein paar Sachen nachzuhören.
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808 State – In Yer Face Zu der Zeit waren die Jungs auf der absoluten Höhe ihrer Schaffenskraft und trugen nicht umsonst den Beinahmen „England’s Finest“. Ursprünglich die B-Seite von „Cübik“ wurde das schnell zur eigenen Single und bescherte der Band einen weiteren Hit. Der den Tracktitel nicht umsonst trägt. Ich war aber schon seit „Pacific 202“ komplett an Bord, zumal ich sie schon vom „Dance Yourself To Death“ Sampler kannte.
Orbital – Radiccio Mit “Chime” ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt, gelang ihnen mit der “Radiccio EP” ein frühes Highlight. Darauf waren sowohl das Industrial-lastige „Satan“ (später für den Spawn-Soundtrack mit Kirk Hammett an der Gitarre neu aufgenommen) und das betörende „Belfast“ mit seinen „O Euchari“ Samples – auf einen der beiden Tracks konnte sich ein jeder einigen und ich war spätestens ab dann Fan. Später gabs mit „Belfast / Wasted“ sogar noch eine Vocal-Version.
Underworld – Rez / Cowgirl Die ehemalige Wave-Band startete da so richtig durch. Mit dem nahtlos ineinander übergehenden Duo aus „Rez“ und „Cowgirl“ und den zugehörigen Videos haben sie ein hypnotisches Monster geschaffen, das seinesgleichen sucht. Und ganz versteckt auf einer Deluxe-Bonus-Disc gabs dann sogar noch eine frühe Version von „Cowgirl“ mit kompletten Vocals.
The Orb – Blue Room Seit “A Huge Ever Growing Pulsating Brain That Rules From The Centre Of The Ultraworld” bei mir auf dem Schirm, aber mit der 40-minütigen Single “Blue Room” haben sie noch einen draufgesetzt. Und damit gelang ihnen in GB sogar ein amtlicher Top Ten Hit. Sehr schön, dass sie auch heute noch in schöner Regelmäßigkeit neue und z.T. auch hoch angesehene Werke veröffentlichen.
The Future Sound Of London – Cascade Mit der Acid-House-Hymne “Stakker Humanoid” hatten sie ja unter dem Namen Humanoid schon die Charts von weit oben gesehen, nach vielen Veröffentlichungen unter zig verschiedenen Namen beschränkten sie sich dann auf Amorphous Androgynous und eben The Future Sound Of London, und unter letzerem Namen erfanden sie einen Sound, der damals wegen seines organischen Klangs als Öko-Techno bezeichnet wurde. „Cascade“ stammt aus dem phänomenalen Album „Lifeforms“, und die weithin berühmten Computergrafik-Videos bildeten wohl für James Cameron die Inspiration für Pandora.
Shades Of Rhythm – Extacy Nachdem ihre erste, selbst vertriebene EP in nullkommanix ausverkauft war, wurden sie vom feinen ZTT-Label gesignt und brachten eine Reihe ganz ausgezeichneter Maxis sowie ein tolles Album heraus. Höhepunkt war für mich der Hochgeschwindigkeits-Smasher „Extacy“, der auch ihr größter Hit war. Der ebenfalls feine Nachfolger „Happy Feelings“ wurde wegen nicht geklärter Samples nie kommerziell veröffentlicht, danach ging es mit der Band leider bergab.
Oceanic – Insanity Eigentlich mehr Pop als Techno, aber eine absolut mönströse, mitreißende Rave-Hymne, die nach der kommerziellen Veröffentlichung auch gleich hoch in die UK-Charts schoss. Nur echt im "Dream Tripper Mix! Das zugehörige Album ist auch durchwegs fein. Einige Jahre später wurde „Insanity“ von der Band nochmal neu aufgenommen, was sich in erster Linie in besserer Klangqualität niederschlug (durchaus willkommen), aber ansonsten hat man nie wieder von ihnen gehört.
Hardfloor – Acperience Ein früher deutscher Techno / Acid House Klassiker aus dem Hause Bondzio / Zenker, der auch heute noch die Massen zum ausflippen bringen kann. Bis heute aktiv, haben sich die beiden auch als Remixer einen Namen gemacht und u.a. für Depeche Mode, Yello, The Shamen und Mike Oldfield gearbeitet. Und speziell Ramon Zenker hat mit anderen Projekten des Öfteren mal die Charts aufgemischt, u.a. mit „Samba di Janeiro“.
Westbam – The Mayday Anthem Ein Urgestein der deutschen Techno- und Rave-Szene, der viele wichtige Veröffentlichungen auf dem Kerbholz hat. „And Party“ dürfte wohl jedem ein Begriff sein, aber mit dem „Mayday Anthem“ schuf er die wohl erste Rave-Hymne des Landes und begründete die Tradition der Motto-Tracks für die jährlichen Mayday-Festivals, die er später unter dem Namen Members Of Mayday sehr erfolgreich weiterführte (und die mich auch heute noch flashen, speziell „Rave Olympia“ und „Sonic Empire“).
Sven Väth – Ritual Of Life Nach seinen Veröffentlichungen als OFF mit den späteren Snap!-Produzenten Anzilotti und Münzing machte sich der Babba schnell als DJ einen großen Namen, aber zu der Zeit veröffentlichte er auch noch regelmäßig eigene Musik. „Ritual Of Life“ steht für mich stellvertretend für das geniale Album „Accident In Paradise“ und auch für viele andere tolle Veröffentlichungen auf Eye-Q und Harthouse.
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Da klink ich mich auch mal ein. Sind ja schon so einige meine damaligen Lieblingslieder aufgelistet, doch so ganz spontan fallen mir schon noch ein paar ein:
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1 The KLF - Last Train To Trancentral Ach, wie schlecht ist doch das Kinderlied "3 A.M. Eternal" gealtert, und wie gut funktioniert doch noch diese Rave-Hymne, mit der man morgens um 2 noch jede Party in Schwung bringen kann.
Finde beileibe nicht, dass "3 A.M. Eternal" schlecht gealtert ist, funktioniert für mich immer noch prächtig, ganz zu schweigen von den unzähligen Remixen und Prä-Versionen. Eigentlich kann ich mir jeden KLF Track der Jahre 1988-1992 noch gut und begeistert anhören. Das wirkliche Kinderlied ist ja sowieso die Albumversion von "Justified and Ancient" mit Sänger Black Steel (ansonsten sehr ordentliche Dub-Platten gemacht, der Gute und später mal noch ein okayes Cover von "Children of the revolution"), dazu mussten/durften unsere Kleinen schon öfters einschlummern und ich saß begeistert und gerührt vorm Babyfon.
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1 The Prodigy - Everybody's In The Place Wo KLF sind, sind The Prodigy nicht weit. 5 Singles standen für diese Liste zur Auswahl, ich habe mich ganz bewusst gegen das offensichtliche "Out Of Space" entschieden. Neben dem Original ist auch die sehr schöne "Dance Hall Version" von Moby zu empfehlen.
So richtig toll fand ich von The Prodigy eigentlich nur "Your Love", die B-Seite ihrer frühen (ersten?) Single "Charlie". Der Track gehört aber fraglos in meine Golden Age of Rave Liste:
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1 Nomad - (I Wanna Give You) Devotion Wirkt heute etwas albern und zahnlos (gut, das kann man sicher von einem Großteil dieser Liste behaupten). Grund genug, den Song aufzunehmen ist nicht meine emotionale Bindung dazu, sondern seine musikhistorische Relevanz: "Devotion" war der Einstand des späteren Undercover-Gründers und Starproduzenten Steve Mac (aktueller Hit: "Your Song", Rita Ora).
Ich mag den Track immer noch, habe mir sogar das ganze Album und die Maxis vor ein paar Jahren mal auf CD nachgekauft, weil ich selbiges nur im inzwischen obsoleten Vinyl-Format hatte. Klar, steht nicht nur aus alphabetischen Gründen nicht neben Miles Davis im Regal, aber gut gelaunt anhören kann ich mir das alles immer noch. Bei mir hat "Just a groove" knapp die Nase vorne:
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1 Altern 8 - Activ 8 (Come With Me) Die KLF des kleinen Mannes begründeten ihre Karriere neben ausgesuchten Acid-Samples aus der jüngsten Vergangeheit auf gezielten Falschmeldungen und verbargen ihre Gesicher konsequent hinter Masken. 2 Spaßvögel, irgendwo zwischen irre und debil, so wie eigentlich das ganze Genre. Das hier war der erste von drei Hits und ihr größter.] Bizarre Inc. - Playing With Knives Erster von zwei Top-10-Hits des Trios. Gab dem Genre neue Impulse, als es grade anfing langweilig zu werden. Tolle B-Seite ("Plutone").
Yeah, die beiden Tracks hatte ich schon vergessen. Danke fürs erinnern.
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1 The Jams - It's Grim Up North Was, das sind The KLF und die waren schon in der Liste? Dann sind New Order aber auch Joy Division. Cauty und Drummond verzichten hier auf ihre Begleitband "The Children Of The Revolution", letzerer übernimmt auf diesem düsteren Brett die Vocals, die in der Hauptsache aus der Nennung von Städtenamen bestehen und eher an Spoken Word als an Rap erinnern. Die musikalische Ausrichtung ist also eine völlig andere als noch auf "3 A.M. Eternal", was es dem Duo unmöglich machte außerhalb Großbritanniens Charterfolge einzufahren.
Super! Ich hatte die Maxi beim ersten Date mit der ersten Freundin laufen, sie hat es gehasst und wir haben dann nicht geheiratet. Immer noch super finde ich den instrumentale Brett namens "pt. II", wobei sie diese kurze Orgelsequenz gegen Ende ruhig etwas dominanter hätten einbauen können.
Zitat von CobraBora im Beitrag #13 808 State – In Yer Face Zu der Zeit waren die Jungs auf der absoluten Höhe ihrer Schaffenskraft und trugen nicht umsonst den Beinahmen „England’s Finest“. Ursprünglich die B-Seite von „Cübik“ wurde das schnell zur eigenen Single und bescherte der Band einen weiteren Hit. Der den Tracktitel nicht umsonst trägt. Ich war aber schon seit „Pacific 202“ komplett an Bord, zumal ich sie schon vom „Dance Yourself To Death“ Sampler kannte.
Tolles Duo (?), außer "Pacific 202" hatte ich die aber damals verpasst und musste Jahre später beim gestrengen Dr. Bora nachsitzen.
Zitat von CobraBora im Beitrag #13 Orbital – Radiccio Mit “Chime” ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt, gelang ihnen mit der “Radiccio EP” ein frühes Highlight. Darauf waren sowohl das Industrial-lastige „Satan“ (später für den Spawn-Soundtrack mit Kirk Hammett an der Gitarre neu aufgenommen) und das betörende „Belfast“ mit seinen „O Euchari“ Samples – auf einen der beiden Tracks konnte sich ein jeder einigen und ich war spätestens ab dann Fan. Später gabs mit „Belfast / Wasted“ sogar noch eine Vocal-Version.
Komischerweise hatten mich die Jungs nie gepackt, noch nicht mal als einer von beiden Jahre später einen okayen Song mit Robert Smith aufnahm.
Zitat von CobraBora im Beitrag #13 The Orb – Blue Room Seit “A Huge Ever Growing Pulsating Brain That Rules From The Centre Of The Ultraworld” bei mir auf dem Schirm, aber mit der 40-minütigen Single “Blue Room” haben sie noch einen draufgesetzt. Und damit gelang ihnen in GB sogar ein amtlicher Top Ten Hit. Sehr schön, dass sie auch heute noch in schöner Regelmäßigkeit neue und z.T. auch hoch angesehene Werke veröffentlichen.
Neben KLF meine frühen Helden! "Blue Room" kannte ich jahrelang nur als fahrlässig gekürzte 17-minütige Albumversion, auch hier kam einst ausreichend frankierte Hilfe ins Haus geflattert. Entdeckt hatte ich The Orb über das brachiale und immer noch beklemmende "Assassin", zum Thread passt von jener Maxi aber besser der Bandulu Remix von "U.F.Orb", der die dubbige Albumversion ordentlich beschleunigt.
Zitat von CobraBora im Beitrag #13 Sven Väth – Ritual Of Life Nach seinen Veröffentlichungen als OFF mit den späteren Snap!-Produzenten Anzilotti und Münzing machte sich der Babba schnell als DJ einen großen Namen, aber zu der Zeit veröffentlichte er auch noch regelmäßig eigene Musik. „Ritual Of Life“ steht für mich stellvertretend für das geniale Album „Accident In Paradise“ und auch für viele andere tolle Veröffentlichungen auf Eye-Q und Harthouse.
Als komplettes Album hatte ich mir nur dieses okaye Harlequin-Album gekauft, aber "L'Esperanza" als Maxi fand ich super, insbesondere den Visions of Shiva Mix:
Noch ein paar weitere "Rave"-Lieblinge: Twenty 4 Seven - I can't stand (Bruce Forest Remix) Ich fand natürlich die Sängerin scharf, durfte ich auch, schließlich waren wir beide noch minderjährig. "I can't stand it" war schon toll, aber der ominöse Bruce Forest und sein "uncreditet" Kraftwerk-Sample ("Die Roboter") haben den erst perfektioniert:
Rebel MC feat. Tenor Fly - The wickedest Sound (Swemix Remix) Niemand geringeres als der früh verstorbene Dr. Alban Produzent Denniz Pop machte diesem eigentlich eher gemächlichen Track des Londoner Rappers richtig Beine.
Dr. Alban - U & ME (E-Type Mix) Bleiben wir in Schweden und bei fragwürdigen Samples. Dieser Remix war eher ein frühes Mix-Up mit "Could you be loved" von Bob Marley. Fand ich super.
Technotronic - Move this Es gibt kaum einen Track der mich noch heute so debil grinsen lässt. Nach einem Album war bei der belgischen Hitschmiede leider der Ofen aus, das zweite Album war eine Katastrophe, selbst für Eurodance-Maßstäbe. Zwanzig Jahre später hat die Dream Pop Combo Selebrities hiervon noch ein tolles Cover veröffentlicht, aber das hatte ich hier schon oft genug behupt.
Bonustrack, weil es so schön war und alle Hits des Debüts drin vorkommen: Technotronic - Megamix