Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #21

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Habt ihr eigentlich alle nur die BRAVO gelesen und nicht ROCKY oder POP/ROCKY?

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BRAVO gab es jede Woche (Danke Mutti!), Popcorn alle paar Monate mal und von Pop/Rocky erinnere ich mich nur an 1 oder 2 Hefte. Auf meiner allerersten BRAVO war Paddy Kelly auf dem Cover. Google sagt, es war diese Ausgabe.

Ich bin so aufgewachsen, dass neben dem Radiohören und den Heino- und James Last-Platten der Oma zumeist noch so etwas wie die ZDF-Hitparade eine Rolle spielte.
Es waren also eher Oldies und angesagte Schlager, mit denen alles losging.
Folglich waren auch Marianne Rosenberg und Juliane Werding meine ersten Lieblinge.

Über den Sohn der Nachbarn kam ich mit 10, 11 erstmals mit der Musik von Pink Floyd in Berührung.
Zugleich ging es in Richtung Radiohitsongs: ich hörte viel bei Mal Sondock und seiner Diskothek im WDR rein: „ihr alter Jockdiskey Em-A-El“.

Ab 1974 war nach dem ESC-Erfolg viel ABBA angesagt – dazu gab es auch Karaoke-Aufnahmen per Kassettenrekorder mit der Musik von Plattenspieler oder Radio.
Ansonsten wurde schon reichlich „The Sweet“ gehört, während die „doofen Weiber“ sich mit den Bay City Rollers umgaben.
Und wie durch ein Wunder nach einer Schulfete einige mitgebrachte BCR-Singles zerkratzt vorfanden…

"Autobahn" von Kraftwerk war für uns zunächst die beschissenste Musik ever.
Der Freund eines Mitschülers hätte Tonbänder mit Musik von Zappa, das ging.
Die Schülerband coverte „In-a-gadda-da-vida“ und diverse Songs von CSN&Y.
Auf Feten lief meist auch „Gamma Ray“ von Birthcontrol. Und Santana, 10 CC, Pink Floyd, etc.

Musikzeitschriften waren meist viel zu teuer, das gab es nur leihweise über Mitschüler.
Auf der Jeanshose hatte ich bald „Rainbow“ stehen, auf der „Kutte“ dann auch Pink Floyd.
Von der Punkwelle bekam man zunächst The Damned mit und ein Freund hatte die Dead Boys.
Viel prägender wurde allerdings die erste Rockpalastnacht: ganze Schulklassen hörten plötzlich Little Feat, Rory Gallager oder Spirit.

Das Foto (anno 1978) meines Jugendzimmers zeigt ja links noch ABBA und rechts The Sweet.
Zu dieser Zeit war ich längst in eine Welt aus Pink Floyd, Rainbow oder Zappa eingetaucht.
Die Animals-Tour von Pink Floyd fand leider noch ohne mich statt.
Mein erstes großes Konzert, zu dem ich mit Freunden hinging, war wohl das mit Franz K. („Wir haben Bock auf Rock“).
Open-Air-Konzert auf dem Fußballplatz meiner Heimatstadt.
Ein weiteres Konzert war Guru Guru in der Kreisstadt. Und später dann Manfred Mann in der Kölner Sporthalle.

1979 änderte sich nochmals die Richtung, da es ja derweil mehr New Wave gab.
Magazine oder Blondie etwa. Seit 1979 wurde von mir auch der Musikexpress allmonatlich gelesen.
Zuvor spielten Musikmagazine kaum eine Rolle. Man bekam alles aus Radio und TV mit und eben von Freunden.
Auch die „elektronische Musik“ kam dann zu mir.
Und ja, auch der „erste große Fehler meines Lebens“ sei erwähnt. Der Rausch der Hormone.
Ihr Lieblingssänger war John Denver – muss ich dazu noch mehr sagen?
Ich habe eine Frau geliebt, für die Musik von Pink Floyd unromantischer „Krach“ war.
Nach rund einem Jahr war es dann vorbei mit John Denver. Also mit ihr.

Mit den einsetzenden 80ern (The Cure, etc.) war ich dann kein Jugendlicher mehr…

die hormone? ich war mal auf einem herman van veen-konzert... *schmach*

für mich war ein prägender wendepunkt der große bruder eines freundes. bis 1979 gab es für mich bestenfalls abba und boney m. (das war der einzig erträgliche konsens mit der musik der eltern), aber von ihm haben wir 1979 die erste platte von extrabreit bekommen (die ja in der tat ziemlich klasse ist), da haben wir beim hören immer das wort "geil" ausblenden müssen, damit die mütter es nicht hören. viel wichtiger waren allerdings seine platten von heaven 17 (penthouse and pavement) und vor allem die "wanna buy a bridge?"-compilation von rough trade. ich weiß nicht, wo ich heute stehen würde, wenn ich stattdessen lieber uwes ac/dc lp's gehört hätte, so bin ich aber mit einem hang zum punk und new wave direkt in die achtziger gestartet. nicht ausschließlich, da war ich ja erst zehn oder elf, also um 1982 herum mit zwölf im idealen angriffsalter der neuen deutschen welle, und DA habe ich wirklich JEDEN scheiß gekauft. scheiß kann man aber hinter sich lassen, und ab 1984 herum waren wir kids schon stammgast in der hiesigen new-wave-kellerdisko, heute würde man in so einen laden mit 14/15 gar nicht mehr reinkommen. da immer einer mensch im freundeskreis war, der einen kannte, der einen kannte, kursierten cassetten mit der musik aus dem "linea" bei uns, und 1983-85 waren bei mir mit bands wie alien sex fiend, siouxsie, new order, the meteors, depeche mode und all dem anderen aus der ecke zu 90% besetzt. danach rückten sich the cure in den vordergrund, und bis zum eintrittsalter in die erwachsenenwelt kamen dann noisepop (jesus and mary chain etc.), C-86-kram, neo 60s-punk und so weiter und so fort hinzu.

Zitat von oasupp im Beitrag #36

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...vor allem die "wanna buy a bridge?"-compilation von rough trade.

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mein ehrgeiz war einmal, sie als sammlung von original 7"es zusammenzubekommen. hat aber nicht geklappt ;(

Die "Wanna Buy A Bridge" hatte ich auch. Spitze. Lieblingssampler, gemeinsam mit den beiden

"wer hat angst vor den achtziger jahren" ist natürlich auch sehr super (und wichtig gewesen, die lief rauf und runter). und cherry red geht immer. darf ich noch "alive in the living room" einwerfen? ach, "prägende compilations" wären ja ein gutes eigenes thema...

Zitat von Jewel im Beitrag #16

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Ihr seid ja alle viel zu cool gewesen. Da ist gar nicht genug Peinliches dabei.

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Zitat von akri im Beitrag #34

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Das Foto (anno 1978) meines Jugendzimmers zeigt ja links noch ABBA und rechts The Sweet.

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Zitat von oasupp im Beitrag #40

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"...ach, "prägende compilations" wären ja ein gutes eigenes thema...

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cafe del mar und sunny side up

Mein erstes Fanboy-Dasein galt 1981 Shakin Stevens. Lustigerweise war das damlas in unserer Klasse ein Jungs/Mädchen Ding. Die Jungs hörten Shakin Stevens, die Mädchen Helen Schneider. Mein Zimmer war mit Shakin Stevens Postern zugekleistert und ich habe mich wahnsinnig geärgert, dass ich ein halbes Jahr zu spät angefangen habe Bravo zu lesen und so den Starschnitt verpasst habe. Es ist übrigens wahnsinnig schwer mit normalen Turnschuhen so auf den Zehenspitzen zu tanzen, wie der das damals gemacht hat.
Danach fand ich viel Chartszeug gut, aber nichts so gut, dass es für fanatische Begeisterung gereicht hätte. Auch wenn ich den Paul Young Starschnitt an der Wand hatte. Ich habe auch mal Masquerade (Drafi Deutscher und noch jemand, die mit "guardian Angel", der deutschen Version von "Jenseits von Eden" einen Hit hatten) mit einem Autogrammwunsch angeschrieben und war megastolz, als ich das dann bekam. Aus heutiger Sicht ist eine Postkarte mit zwei maskierten Menschen, auf die die Sekretärin mit Edding "Masquerade" geschrieben hat nicht wirklich das, was als Autogramm durchgeht, mir hat das aber gereicht. Ich wusste auch nicht, dass normalerweise die Bandmitglieder selbst unterschreiben und dachte, dass auf einer Depeche Mode Autogrammkarte auch nur handschriftlich "Depeche Mode" steht.
1985 habe ich dann The Cure entdeckt und es war um mich geschehen (Genau zu der Zeit, als oasupp seine Lederjacke beschriftet hat). Das hält bis heute, auch wenn ich - nicht nur aus Haarmangel - heute finde, dass ich nicht mehr wie Robert Smith herumlaufen muss. Danach gab es eigentlich kaum noch Peinlichkeiten bis auf Anfang der 90er, da fand ich drei Jahre lang Fury in the Slaughterhouse unfassbar gut, die finde ich heute eher schlimm. Aber da war ich ja schon nicht mehr jugendlich.