Lustig, wenn man religiöse Menschen mit einem einzigen Argument in einer Diskussion aushebeln kann.
Ich arbeitete mit meinem moslemischen Kollegen, mit dem ich mich aber sehr gut verstehe. Wir hatten es von Beschneidungen, und kamen überein, daß die aus hygienischen Gründen nicht verkehrt sind. Er meinte dann, daß das auch im Koran stehe und also von Gott käme und er uns den weisen Rat gäbe blablubb. Ich antwortete daraufhin nur mit
"Wenn er selbst schon wußte, daß die Vorhaut nix taugt, warum hat er sie dann nicht einfach gleich weggelassen?"
Schweigen.
Man könnte das natürlich noch expliziter ausführen: wenn Allah/Gott da einen Fehler gemacht hat, ist er nicht unfehlbar. Wenn man aber darauf besteht, daß er unfehlbar ist, hätte das nicht passieren dürfen; also existiert er nicht.
Wählen Sie also jetzt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
Könnte man allerdings wunderbar stundenlang drüber philosophieren. Mal von der konkreten körperlichen Situation entfernt gibt es diese Debatte ja seit Jahrhunderten (Leben wir in der bestmöglichen aller Welten? Hat vielleicht auch alles Schlechte einen (guten) Grund? Warum gibt es in der Welt eines liebenden Gottes Leid? Etc.)
Zitat von Quork im Beitrag #47Warum gibt es in der Welt eines liebenden Gottes Leid?
Auch immer eine schöne Frage: wenn Gott alle seine Kreaturen liebt, warum hat er sie dann in ein System hineingepflanzt, in dem ausnahmslos jede Spezies nur überleben kann, indem sie tötet?
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
Worauf ich hinaus wollte: Solche Fragen, die Atheisten als entlarvende Argumente gegen die Existenz Gottes verstehen, müssen bei wirklich gläubigen Menschen nicht unbedingt zu der Erkenntnis führen, dass der Atheist wohl recht hat. Es gibt meist schon irgendwelche religiösen Antworten darauf, wenn man sich tiefergehend damit auseinandersetzt. Ob sie einen dann zufriedenstellen, ist die andere Frage.
Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, warum ich jemanden zu irgendwas bekehren sollte. Ich gehe davon aus, dass andere ihr Verhältnis zum Glauben ebensowenig ändern wollen wie ich meins.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Edit: Wobei ich schon auch gestehen muss, dass es mich in Unterhaltungen mit manchen sehr gläubigen Menschen manchmal juckt, zumindest (rein) religiös begründete Verhaltensregeln zu hinterfragen, die nur mit „weil Gott es halt (nicht) will“ begründet werden. Aber ich glaube, das ist ein Mangel an Empathie meinerseits, weil ich das Gefühl echter Gottesfürchtigkeit einfach nicht gut kenne.
Wir sind ja gerade wieder im Kommunionunterricht. Und die Kirche ist das clever. Fusel und Esspapier werden zum Leib und Blut Christi? Können wir nicht erklären, also gibt es das "Geheimnis des Glaubens". Das klingt dann auch gleich viel mysteriöser. Buhuu! Mystery!!!
Die letzten Sechs in der Playlist: The Fauns - How Lost || Idles - Tangk || Klez.e - Erregung || The Last Dinner Party - Prelude to Ecstasy || Ducks Ltd. - Harm's Way || Kettcar - Gute Laune ungerecht verteilt
Edit: Wobei ich schon auch gestehen muss, dass es mich in Unterhaltungen mit manchen sehr gläubigen Menschen manchmal juckt, zumindest (rein) religiös begründete Verhaltensregeln zu hinterfragen, die nur mit „weil Gott es halt (nicht) will“ begründet werden. Aber ich glaube, das ist ein Mangel an Empathie meinerseits, weil ich das Gefühl echter Gottesfürchtigkeit einfach nicht gut kenne.
Das erinnert mich an eine Debatte vor einigen Jahren, als (erneut) festgestellt wurde, dass die Beschneidung von Säuglingen, so wie es das Judentum vorsieht, tatsächlich traumatische Auswirkungen auf diesen hat. Eine frühere Annahme, das Schmerzempfinden sei in diesem frühen Alter noch nicht vollständig entwickelt, hat sich nachweislich als falsch erwiesen. Medizinisch notwendig ist es ohnehin nicht, da heutige Hygienestandards völlig ausreiched sind, um auch mit Vorhaut schadfrei durchs Leben zu gehen, und wenn das nicht gegeben sein sollte, Abhilfe noch immer möglich ist.
Jetzt war die Debatte umso brisanter, weil nachvollziehbarerweise deutsche ForscherInnen nicht die bevorzugte Quelle sind für Jüdinnen und Juden wenn es um ihren praktizierten Glauben geht. Prinzipiell sollte der Kinderschutz über allem stehen, und die Frage, von wem ein berechtigter Einwand kommt, sollte idealerweise unerheblich sein. Dass das in diesem Fall nicht funktioniert, muss ich wohl als gegeben akzeptieren, wenn ich es auch sehr, sehr unbefriedigend finde.
Der RBB sendete damals eine Diskussionsrunde, in der ein orthodoxer Rabbi eingeladen war, dessen einzige Aussage mehr oder weniger war, dass Gott das so befohlen hat, und so sich jede Debatte erübrige. Das war schon einigermassen ärgerlich, da die Beteiligung an einer Debatte mit der Aussage, dass es keine Debatte zu geben habe, schon ein ziemlicher Dick-Move ist, in vielfältigem Sinne.
Ein bisschen lachen musste ich allerdings, als er meinte, dass dieses Stück Vorhaut das Fundament des Judentums darstellen würde. Ich dachte, so etwas despektierliches hätte ich niemals öffentlich über eine Religion geäussert, wie er es über seine eigene getan hat.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich würde Religion eher in die Seuchen-Kategorie einordnen. Wurde selbst nicht gläubig erzogen und habe schon in der 2.Klasse für mich rausgefunden dass das alles doch irgendwie keinen Sinn macht und eher eine ganz schlecht geschriebene Märchengeschichte ist.
Ein befreundetes Ehepaar ist (leider) vor gut 10 Jahren zu den absoluten Hardcore-Christen mutiert. Es ist furchtbar was aus diesen einst normalen Menschen geworden ist. Die pure Scheinheiligkeit. Jede Woche mehrmals in die Kirche rennen, den Kindern von früh an sofort den religiösen Irrsinn einimpfen, christliche Sommercamps, christliches dies und das.
Komische Sektenartige Seminare auf denen Gott die Menschen "durchfährt" und die Leute dann so eine Art epileptische Anfälle bekommen, rumzucken und danach vom heiligen Geist beseelt sind. Auf der anderen Seite homophob ohne Ende, ausländerfeindlich und so gar nicht die christlichen Werte lebend. Tattoo-Tinte wird angeblich "satanisch" besprochen, 90% der Kleidung auf der gesamten Welt wird wird in okkulten Ritualen hergestellt. Auf meinen Hinweis dass das doch Schwachsinn ist wird entgegnet dass ich mich halt nicht mit der Materie beschäftige und ES SO IST. Die Kids schauen Harry Potter und Frozen. Dort wird gezaubert. Zaubern ist eigentlich auch satanistisch und höchst verwerflich, aber sind ja nur Kinderfilme. Widersprüche, Widersprüche, Widersprüche.
Mein liebstes Zitat: "Ich mag den Gott aus dem alten Testament nicht so, der im neuen ist viel netter". Allein wenn ich diese Worte tippe schäumts mir aus dem Mund.
Ergo: ich persönlich halte Religion für eine Wurzel sehr vieler Probleme und Konflikte auf der Welt. Und absoluten Bullshit. Ich freue mich jedes Mal wenn die Kirche sich wieder beschwert dass Ihnen die Mitglieder davon laufen. Von dem ganzen sexuellem Missbrauch fange ich besser gar nicht erst an.
Sollte sich jemand von meinen Worten angegriffen fühlen entschuldige ich mich im Voraus.
Sie haben ein Problem mit Leuten die Recht haben Sie haben ein Problem mit Leuten mit Problemen Letztendlich haben sie ein Problem mit Problemen
Ich bin selbst nicht religiös oder gläubig, habe aber lange Zeit damit gehadert, dass mir da irgendwas zu fehlen scheint. Damit habe ich mich inzwischen abgefunden, habe aber ein grundsätzliches Verständnis dafür, wenn Leute religiöse Gefühle entwickeln (bin nur selbst scheinbar unfähig dazu). Ich finde Glauben an sich sehr spannend und würde auch nicht sagen, dass Religion an sich was Schlechtes ist. Bringt halt viele Probleme mit sich, wenn man anderen Leuten die ihre absprechen oder die eigene aufdrängen möchte.
Missbrauchsfälle würde ich grundsätzlich eher mit der Institution Kirche und weniger mit dem Glauben an sich in Verbindung bringen.
Ich bin in einem katholisch geprägten Umfeld aufgewachsen, habe aber trotz aller Erziehungssachen selbst mit Religionen und auch Glauben nicht viel am Hut. Von den "Scheinheiligen" mal abgesehen: Ich finde es durchaus faszinierend, wenn jemand religiöse Gefühle entwickelt und da innerlich offensichtlich etwas spürt. Für mich selbst bleibt das einfach völlig abstrakt.
Ich habe da auch eher solche Gefühle wie Carcosa und halte mich hübsch davon fern. Einen christlichen Kindergarten oder ne Pfadfindergruppe habe ich für unser Kind immer kategorisch abgelehnt. Völliges Unverständnis für Eltern, die ihre Kinder noch in die Hände solcher Institutionen geben.
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15.03.2023 19:46 (zuletzt bearbeitet: 15.03.2023 19:53)
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