@King: Mit Verlaub, aber ich finde deine Weltsicht in diesem Punkt doch sehr simpel, das Thema hätten wir ja schon öfter, aber trotzdem nochmals mein Standpunkt: Zum einem haben sich diese Völker ja tatsächlich vor Ankunft des "weißen Mannes" beständig gegenseitig umgebracht und auch ausgerottet, da waren die von dir selbst angesprochenen Menschenopfer (häufig übrigens auch von Kriegsgefangenen) nur die Spitze des Eisbergs. Friedliche Koexistenz dürfte eher die Ausnahme als die Regel gewesen sein. Zum anderen wurden diese Menschen anschließend nicht vorrangig aus religiösen Gründen umgebracht, sondern aus machtpolitischen (Errichtung von Kolonien) und materiellen (Gold), hinzu fiel ein Großteil den unabsichtlich eingeschleppten Krankheiten zum Opfer, gegen die ihr Immunsystem machtlos war. Die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, die es natürlich gab, ließen und lassen sich auch nicht durch das Christentum rechtfertigen. Es war übrigens der Papst, der 1537 betonte, dass die Ureinwohner Amerikas "vernunftbegabte Wesen" seien, mit Recht auf "Freiheit und Eigentum" deren Versklavung und Zwangsmissionierung gegen Gottes Gebote verstießen und streng verboten waren. Und es war der spanische König, der die Verbreitung dieses Rundschreibens ("Sublimis Deus") zunächst verzögerte, später wurde es von vielen Siedlern und Missionare bewusst ignoriert.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #1229Demzufolge ist es ein Wunder, daß sämtliche Ureinwohnerstämme in Afrika, Ozeanien oder Amerika ohne Bibelkenntnis überlebt haben. Zumindest bis sie von allerlei Missionaren und Kreuzfahrern dezimiert wurden. Wobei die südamerikanischen Religionen mit ihren Menschenopferkulten auch nicht der wahre Jakob waren, aber immerhin Religionen. Also auch sozialer Kitt, solange man nicht für Cuauthemoc gehäutet wurde.
Zitat von Lumich im Beitrag #1224Historisch gesehen glaube ich aber nicht, dass das Konzept von Gleichheit bspw. (im Sinne von Gleichwertigkeit aller Menschen) seine Verbreitung ohne Religionen gefunden hätte.
Ja, in der Geschichte der Menschheit gab es auch Religionen, die zu einem modernen Menschenbild nichts beigetragen haben. Das schmälert meine obige Aussage allerdings um kein Stück.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Der Mister würde gerne so etwas lesen wie, "Ritchie Blackmore hat heute Morgen seine Fender Stratocaster erfolgreich gestimmt und beginnt nun mit ein paar Probeaufnahmen fürs neue Deep Purple Album".
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von MrMister7 im Beitrag #16Tolle Musik-News. Alle Achtung.
Wenn sich aus einem simplen Beitrag eine angeregte Diskussion entwickelt (auch OT), läuft das dem Sinn des Forums nicht zuwider, im Gegenteil. Ist ja schon alles verschoben.
@LFB : Vielleicht ist meine Weltsicht simpel, aber hier ist das Feld der Spekulationen auch ein sehr weites. "Was wäre gewesen, wenn ..." ist halt immer ein fruchtloser Diskussionsansatz. Auch von meiner Seite aus.
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Ist nicht Angst vor dem Tod die Haupttriebfeder für Religionen? Der Egoismus der Leute, das beste für sich herauszuholen, wird eingehegt, indem eine Belohnung nach dem Tod in Aussicht gestellt wird (lässt sich natürlich genauso für Manipulation im eigenen Sinne nutzen).. Ohne Religionen funktioniert das nicht automatisch genauso.
Wobei dann interessant wäre, ob wirklich alle oder zumindest ein Großteil der Religionen nach diesem Muster funktionieren. Gerade bei vielen animistischen Glaubensvorstellungen geht es m.E. eher um die nachträgliche Rechtfertigung von Traditionen und Sitten sowie um einen Schöpfungsmythos. Die Frage nach dem "woher" und "warum" der Existenz sowie die Abgrenzung der eigenen Gruppe von anderen scheinen mir deshalb eher die Triebfedern für die Entwicklung von Religionen. Eine konkrete Jenseitsvorstellung mit ihren moralischen Implikationen gibt es so doch nur bei den abrahamitischen Religionen.
Die Hindus und Buddhisten haben immerhin das Konzept der Wiedergeburt. Paradiesvorstellungen gab es in antiken Religionen von den Wikingern bis zu den Griechen ebenfalls. Die Ureinwohner Nordamerikas hätten auch so etwas in der Richtung.
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05.11.2018 08:06 (zuletzt bearbeitet: 05.11.2018 08:19)
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