Wenn man relativ unbedarft an das Konzert einer angesagten Songwriterin mit Country-Einschlag geht, dann aber im Publikum keine Cowboyhüte, sondern Hardcore Punks und Goths mit Cure-Shirts neben Hipster Bärten und verwaschenen Lynyrd Skynyrd T-Shirts sieht, dann drängt sich schon folgende Frage auf:

Lydia Loveless - Real (2016)

Die Trotzphase scheint in Bahnen gelenkt zu sein. "Real" ist weniger radikal als die "Indestructible Machine", hat nicht den konsequenten Drive von "Somewhere Else" und die Country-Elemente des Debuts "The Only Man" sind kaum noch zu hören. Dafür zeigen Pop-Perlen wie "Heaven" oder das wunderbare "Bilbao", wie sie als Songwriterin gereift ist. Harmlos ist sie trotzdem nicht geworden. Textlich werden die Abgründe, Bigotterie und die Männer des Mittleren Westen zerlegt und mit Rock und Whiskey wieder zusammenfügt. Und wenn das Album auch noch so glasklar produziert ist, die Grundstimmung hat noch genug rebellisches Potential und Twang, um in den Live-Shows die Wände zum Wackeln zu bringen. Eine Top Musikerin mit einem souveränen und melodiösen Rock-Album - klassich und trotzdem modern.



01 Same To You
02 Longer
03 More Than Ever.mp3
04 Heaven
05 Out On Love
06 Midwestern Guys
07 Bilbao
08 European
09 Clumps
10 Real

Vor ein paar Stunden bei CBS: Der Album Opener "Same To You"

Die Single: "Longer"

Nicht auf dem Album: Echo & The Bunnymen Cover "The Killing Moon"

Nuja. Nee. Thanks anyway.

Wenn ich mir die beiden Songs so anhöre, hören sie sich dann doch stark nach Country an.
Damit sind sie leider nichts für mich.

Ich hab sie letztes Jahr in Berlin gesehen, weil mir mal jemand die Indestructible Machine geschenkt hat. Neko Case auf Acid :D. Noch am Ausgang gekauft hab ich letzte EP von damals (ich bin mir sicher, ob das eine Reguläre ist oder nur für die Tour war, aber auch da alle Songs geil)

Ach, sie ist bei iTunes, also regulär: