im idealfall sollte die vorgruppe/der opening act ja der perfekte anheizer für den hauptact/headliner sein, in vielen fällen ist es aber leider so, dass man während dessen auftritt lieber bier holen geht oder doch noch seine jacke an der garderobe abgibt, bzw. ungeduldig herumsteht und wartet, bis der scheiß endlich vorbei ist. selten, ganz selten ist es aber so: es bläst einen weg und der hauptact vermag da kaum oder gar nicht mithalten. mit wem oder welcher band habt ihr das miterlebt?

p.s.: was nicht zählt: wenn ihr eh eher wegen des vorprogramms hingegangen seid.

Eine Menge gute Vorbands durfte ich erleben, aber keine war besser oder spannender als der Hauptact.

mein erster beitrag:

sophie hunger im vorprogramm von camille (2008 oder 09)

sophie hunger? hatte ich nie von gehört. camille hatte da schon ihr 3. album draußen. nr. 2 "le fil" war 2005 sogar mein album des jahres, das aktuelle album "music hole" war auch super. mussten wir unbedingt hin. und dann kommt da diese ein wenig schüchterne, aber doch selbstbewusste schweizerin, setzt sich ans klavier und schmettert ihre songs, dass einem die spucke wegbleibt - manchmal begleitet von einem hornisten oder sie greift zur gitarre. und zum abschluss zieht sie einem mit dem "walzer für niemand" den boden unter den füßen weg. camille danach war gut, super sogar, aber die performance verblasst total gegen den eindruck, den frau hunger hinterlassen hat.

dirty beaches im vorprogramm der japandroids (dürfte ca. 2013 gewesen sein)

eine seltsame wahl. straighter, wilder postpunk (japandroids) trifft auf arty, low-fi irgendwas, das noch am ehesten an suicide erinnert (dirty beaches). ich kannte letztere durchaus schon, fand sie auch gut, war aber hauptsächlich auf japandroids gespannt. tja, sie hatten keine chance. alex zhang hungtai (= dirty beaches) hatte mich mit seinen extraterrestrischen sounds und seinem elvis-impersonator-gesang in einen trance-artigen zustand versetzt, sodass ich in dem moment nicht wieder auf die erde zurückkehren wollte, wo die japandroids ihr zwar rechtschaffenes aber profanes ding durchzogen. ich musste gehen - und war vollkommen zufrieden damit.

In der oben beschiebenen Form habe ich das auch noch nicht erlebt, aber vor einigen Jahren dürfte ich Public Service Broadcasting im Vorprogramm der Manic Street Preaschers entdecken. Habe mich erstmal geärgert, da ich getreu dem Motto "Wen interessieren schon Vorbands?" spät angereist bin und nur die letzten drei Songs der Band miterlebt habe. Seitdem habe ich auch ein reguläres Konzert der Band besucht, und das Debüt ziert mein CD-Regal.