Da am 22. März das neue Album Ratking erscheint, dachte ich, das ist doch mal eine gute Gelegenheit einen Thread zu eröffnen.

Brimheim, bürgerlich Helena Heinesen Rebensdorff, ist eine färoisch-dänische Songwriterin, die ich jetzt einfach mal im Indie Pop einordnen würden. Waren die erste EP (2020 - Myself Misspelled) und das erste Album (2022 - Can't Hate Myself Into A Different Shape) noch etwas verträumter, shoegaziger, scheint das neue Album tanzbarer und synthlastiger zu sein. Das lassen zu mindest die Vorabsongs vermuten.

Was sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Veröffentlichungen zieht ist Brimheims Gespür für eingängige Melodien sowie eine gewisse Düsternis, die sich wie ein Seidentuch über die Songs legt. Thematisch ist Liebe ein großes Thema. Platonische Liebe, Romantische Liebe, aber auch Selbstliebe, Depressionen und der Umgang mit den eigenen Bedürfnisssen und Begierden unter Wahrung eines gesellschaftlich akzeptablen Außenbildes.

Zur Enstehung der ersten E.P. äußerte sich Brimheim wie folgt:

Zitat

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I was deep in a depression hole in the whole latter part of of 2020, and that’s when I actually kind of launched my career and tried to go pro with this music thing that I had been trying to do my whole life.
[...]
I attempted to write songs while I was feeling like shit and had no energy, and it ended up just being very small snippets that I recorded on my phone with my guitar. Small ideas to set the bar for success really, really low for having been creative that day. Then I booked time in the studio with Søren Buhl [...] and it was kind of a blessing that the little kernels I had were so open ended, because that made that second part of the process of me and him working together in the studio super cathartic.

I felt like I’d been in this black muddy place, not able to see anything and kind of drowning, and then I slowly started emerging from that through this process of transforming these ideas into arrangements and recorded music with a structure.

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Quelle (Mit 'Søren Buhl' ist Søren Buhl Lassen gemeint, der u.a. auch mit dem großartigen Guldimund zusammengearbeitet hat.)

Über das neue Album und die Bildsprache der dazugehörigen Videos:

Zitat

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Ja, ich bin nämlich sehr von dem menschlichen Kampf fasziniert, den wir zu führen haben zwischen dem, was wir in der Gesellschaft und in unseren Beziehungen sein oder darstellen sollen - der richtigen Art sich in einer höflichen Gesellschaft zu verhalten also - und den Dingen, die wir in unserem Inneren unterdrücken müssen. Es gibt da einige wahnsinnige, verrückte Dinge, die da vor sich hinköcheln, weil wir sie unterdrücken müssen. In meinen Videos spiele ich mit dieser Art von Kampf. Es geht um Charaktere, die wirklich versuchen, alles irgendwie im Zaum zu halten – aber am Ende es nicht ganz schaffen.

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Quelle

Um mal einen musikalischen Eindruck zu gewinnen, noch ein paar Videos. Zum einen vom ersten Album das an Massive Attack erinnernde Poison Fizzing On My Tongue sowie den unheimlich eingängigen, vom Shoegaze geküssten Titeltrack Can't Hate Myself Into A Different Shape.
Zum anderen vom neuen Album Normies, in dem vom Ausbruch aus dem "normalen" Leben geträumt wird sowie Literally Everything, für mich ein perfekter Pop-Song. Könnte ich mir einen Pop-Song basteln (wir gehen einfach mal davon aus, dass ich auch nur ansatzweise Talent zum Basteln habe), dann käme dieser Song dabei heraus.

Nicht uninteressant. "Poison Fizzing" geht in der Tat stark in Richtung Massive Attack, zumindest in der ersten Hälfte.
Die Stimme erinnert mich ein bisschen an Florence Welch, auch die Songs sind nicht unähnlich.
Vielleicht ist auch ein bisschen Caroline Polachek dabei