Für den wöchentlichen Plattentipp reisen wir diesmal ans andere Ende der Welt, werden uns aber schnell fühlen wie zuhause:

THE CHATS - High Risk Behaviour (2020)

Nix mit Post- , Neo- , Wave-, Emo-, Pop, Indie-, Hardcore oder sonstwas. Es ist einfach nur P.U.N.K ... und zwar in seiner urprünglichsten Form, als wäre wieder Mitte der 70er, als viele Freunde im Pub einfach nur aus Langweile beschlossen, sich in der Garage zu treffen und mal anzufangen, bevor das Leben zu Ende ist. Nach diversen EP's ist es nun da, das Debut der australischen The Chats, und wer letztes Jahr gefallen an Amyl & The Sniffers gefunden hat, wird auch ihre unverschnörkelte Direktheit zu schätzen wissen.



1 Stinker
2 Drunk n Disorderly
3 The Clap
4 Identity Theft
5 The Kids Need Guns
6 Dine N Dash
7 Keep the Grubs Out
8 Pub Feed
9 Ross River
10 Heatstroke
11 Billy Backwash's Day
12 4573
13 Do What I Want
14 Better Than You

https://thechatslovebeer.bandcamp.com

Auch erhältlich:

Get This In Ya EP (2017)

The Chats EP (2016)

Ich hatte das Vergnügen, die vergangenes Jahr beim Haldern zu sehen. Hat Spaß gemacht. Ich suche mal schnell den Beitrag dazu...

Edit: Gefunden!

Zitat

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THE CHATS (Niederrheinzelt) ******
Drei Jungs aus Australien, alle sehen so aus, als ob sie nach dem Auftritt ins Bett müssten, weil zwölf Jahre. Und dann diese Frisur des Sängers! Pottschnitt meets Vokuhila. Aber was soll ich sagen: Die Jungs haben das Zelt auseinandergenommen! Klassischer, rotziger Punk, der Sänger war in der Johnny-Rotten-Mimik-Schule, one-two-three-four, drei Akkorde, Gift, Galle, tobende Meute. Wow! Eines der Highlights des Festivals. Am Ende verließen verschwitze Menschen mit einem Lächeln auf dem Gesicht das Zelt - so wie es sich gehört.

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Ich kann es mir sehr gut vorstellen, daß es so war.

Grundsätzlich mag ich den Sound natürlich, aber auf Dauer ist mir ihr "Konzept" etwas zu ermüdend

Man muss natürlich schon sagen: Die hatten schon vor der Friseurschließeung durch Corona Scheiß-Frisuren!

Die behupe ich ja auf diversen Plattformen seit den ersten SMOKO-Tagen (es gibt oder gab tatsächlich Petitionen, die das Lied als Australische Nationalhymne etablieren wollten) und das neue Album ist ein großer Wurf. Abgesehen davon, dass der Sänger aussieht wie mein Neffe in 15 Jahren, machen die so ziemlich alles richtig. Die Vorabsingles Clap, Identity Theft, Do what I Want und Pub Feed haben ja schon großes erahnen lassen - unvergessen für mich der Moment, als die Leute bei meinem letzten DJ-Set zu Identity Theft eben nicht die Tanzfläche verlassen, sondern diese abgerissen haben, aber das war ja früher, als es noch Parties gab - und das ALbum ist grandios. Drumherum einfach ein paar Skatepunknummern geklatscht, die präzise knapp um die 1:30 Minuten Marke genau da landen, wo es wichtig ist, nämlich im More More More Zentrum irgendwo zwischen Milz und Bierversorgung, dazu ein paar Schritte jenseits der Cheesinessgrenze gemacht, die einen gerade noch mit nem Grinsen zurücklassen, und dann gibts halt auch noch astreine Slacker-Garage-Hits. Hören sie Heatstroke, während sie sich in Coronaquarantäne nach einem gscheiten Pub Feed sehnen. Sind gude Jungs.

Ich hatte in Gedanken eine Wette mit mir selbst laufen, daß diese Band den alten Garagenrocker Burnedcake aus der Deckung holt. Gewonnen!

An wen erinnert mich der Gesang? Irgendeine englische First-Generation-Punk-Band?

Würde mich nicht wundern. Das ist im Grunde ein Aufguss von britischem Punk der ersten Stunde - wenn auch ein sehr guter! Konzept? Wozu Konzept? Braucht niemand.

Gefällt mir auch sehr gut. Sogar die Frisur!