Nun, bei mir kommen Alben im Grunde gar nicht in Frage, die ab Track 4, 5 oder 6 irgendwann "besser" werden. Sowas rechtfertigt für mich auch auf keinen Fall eine so hohe Wertung, wie Du sie gibst.
Ich konnte allerdings Bon Iver schon in Zeiten des alten Forums (da gab es mal recht hitzige Dischpute) nie irgend etwas abgewinnen. Seine Klangexperimente und vor allem seine Stimme nerven mich regelrecht ab, aber ich bewundere in gewisser Weise Leute, die bei dieser Sorte Musik "durch die Wohnung tanzen" können. Mir fehlt das Gen dafür, ich kann auch mit "Songskizzen" recht wenig anfangen, für mich sind das allermeist Klangfetzen ohne den berühmten roten Faden und ohne Zusammenhalt.

wenn du aber trotzdem interessiert bist (was du ja zu sein scheinst - sonst würdest du dich hier nicht so abarbeiten), versuch's mal mit seinem debut "for emma, forever ago". da ist er noch dem traditionellen songwriting verhaftet. ein sehr berührendes album. würde mich interessieren, was du davon hältst.

Zuerst einmal: ich arbeite mich hier nicht ab, dazu sind 3 Beiträge (inklusive diesem hier, den ersten zähle ich mal nicht mit) doch etwas zu wenig.
Ein gewisses Interesse daran habe ich deswegen gezeigt, weil Bon Iver hier im Forum über lange Zeit nicht wirklich stattgefunden hatte, das war im alten ME-Forum mal etwas anders.
Also habe ich mich gefragt, was Mr. Vernon denn jetzt so an Überraschungen mit dem neuen Album in die Welt gesetzt hat.
Beim Album "For Emma..." hatte ich (lange ist es her) das Gefühl, dass der Mann feinen Folk in bester Singer-Songwriter-Tradition schaffen kann. Was mich aber auch bei diesem Album sehr störte, war seine Stimme.
Diese dünne Kopfstimme, die teilweise in regelrechtes Geschrei abdriftete, war für mein Empfinden no go. Zumal der Mann damit teils in Höhen abdriftete, die selbst für diese Kopfstimme kaum bis gar nicht zu erklimmen waren.
Der Mann soll ja angeblich mit einem recht runden Bariton gesegnet sein....wenn er den mal auf diesem Album ausgepackt hätte. Aber das wäre vielleicht für ihn ein bissel zu "gewöhnlich" gewesen....nur so eine Vermutung, mehr nicht.

nun, denn soll es wohl nicht sein.

Zitat von RegularJohn im Beitrag #7

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Zitat von G. Freeman im Beitrag #5

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Ich fand die herausragend schlecht.

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Ich schreibs noch provozierender: Bon Iver ist für mich einer der meist überschätzten Künstler überhaupt. Besonders nach diesem Album. Das sind größtenteils reine Songskizzen, die als wahnsinnig innovatives und mutiges Songwriting verkauft werden. Die Lyrics reißen das auch nicht mehr raus. Außerdem nehme ich es ihm nach wie vor übel, dass er Autotune auch im Indiebereich salonfähig gemacht hat.

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Ich fand ja den Vorgänger gar nicht schlecht, das neue Album klingt insgesamt recht ähnlich, songtechnisch vielleicht ein kleines bisschen schwächer.
Grundsätzlich bin ich solchen Klangexperimenten nicht abgeneigt. Das Problem an der Sache ist, dass James Blake das halt schon mehrfach auf höherem Niveau gebracht hat.