Gregg Rolie - Sonic Ranch (2919)

Die Reunion der klassichen Santana-Besetzung hat den alten Mann nochmal aus der Reserve geholt. Besonders willig und produktiv war er in den vergangenen Jahrzenten ohnehin nie (der ganze stressige Rockzirkus ist normalerweise nicht sein Ding), denn das letzte reguläre Album war von 2001 ("Roots") und die Zeit dazwischen wurde lediglich mit dem Live-Album "Rain Dance" gefüllt. Aber nach einer Tour mit Santana IV, einer mit der Ringo Starr Band und danach mit Neal Schon unter dem Namen "Journey Through Time" (dazu unten gleich mehr), hat er sich wohl gedacht: "Dann mach ich halt auch mal wieder was unter meinem Namen".

So unpektaulär ist das zu verstehen, wenn nun ein Set von Songs vorliegt, das mit Gastauftritten von ein paar Freunden veredelt wird. Ringo Starr, Steve Lukather und Neal Schon sind die bekanntesten Namen. (und wer immer sonst Gitarre spielt, es klingt immer so als wäre es einer der beiden). Man spielt sich durch eine Liste von neuen Kompositionen, die jeweils an verschiedene Phasen seiner Karriere erinnern. Vom synthielastigen Pop ("Only You") über perlendes Piano im Westcoast-Still ("That's the Way It Goes") bis zum bluesigen Rocker mit der wummernden Hammond ("What About Love", "Rockit") ist so ziemlich alles vertreten, was man mit Tasten so anstellen kann, bzw er selbst damit schon in seinen Bands angestellt hat. Zudem gibt es auch eine neue Version des Titelsongs vom 1976er Journey Album "Look into The Future" (lustigerweise eben gerade jene NICHT mit Neal).

Den balladesken Opener, bei dem man vor dem Refrain ständig gerne "Purple Rain, Purple Rain ...." weitersingen würde, fand ich zunächst etwas irritierend und sollte jetzt aber niemanden abschrecken. Das ist ingesamt natürlich auf eine gewisse Art Altherrenrock, den man nicht unbedingt im Plattenschrank haben muss. Gleichzeitig ist es aber abwechslungsreich und gut genug, daß sich niemand dafür schämen sollte. Ein wirklicher Hinhörer is z.B. "You" in der zweiten Hälfte, das tatsächlich, und das kommt überraschend, mit seinem düsteren Gesang und dem Gitarrensolo etwas Gilmore-/Pink-Floyd-artiges hat.
(Der Titel davor heißt "Us" .... vielleicht sind Us & You eine Anpielung an "Us & Them"? Keine Ahnung, das spinn' ich mir grad zusammen, ist aber nicht unmöglich )



1. Give Me Tomorrow (feat. Steve Lukather)
2. Breaking My Heart (feat. Neal Schon)
3. What About Love
4. That's the Way It Goes
5. Only You
6. They Want It All (feat. Steve Lukather)
7. Lift Me Up (feat. Neal Schon)
8. Us
9. You
10. Look into the Future
11. Rockit
12. If I Went Home
13. Don't Be Cruel

Die Gregg Rolie werde ich mir wohl zulegen. Hatte ich das schon erwähnt?

Nein, aber wundern tut es mich natürlich auch nicht.

Die Roots hattest du glaube ich damals durch mich entdeckt, bei einer MiB-Runde, und die mag ich immer noch sehr.

Nicht nur, Du hast mir damals auch eine Sicherungskopie geschickt, steht immer noch hinter mir im Schrank.

Oh siehste, das wusste ich schon nicht mehr.

Blast from the Past! Da ist sie, es geht ihr gut und sie läuft .... sogar mit buntem Label:

Sehr schön.

Letztes Jahr vergessen zu erwähnen .... und trotzdem schneller als die Auslieferung:

ROCK AGAINST TRAFFIKING - Set Them Free (2020)



Zu diesem Charity-Projekt gibt es (noch) kein reguläres Album, auch wenn es einige bekannte Musiker gibt, die im Rahmen von Spendenaktionen bereits Songs dafür veröffentlicht haben. Dazu gehören bisher u.A. auch Heart, Julian Lennon, Steve Lukather, Glenn Hughes, Jon Anderson, Andy Fraser, Beth Hart oder Carlos Santana. Der Experte wird erkennen, daß dies alles Personen sind, die in der Vergangenheit mit dem britischen Produzenten Garry Miller gearbeitet haben, welcher hinter der musikalischen Umsetzung von Aktionen gegen Menschenhandel und Schlepperbanden steht (bzw. für die Hilfe für deren Opfer, also Flüchtlingen). Eine Veröffentlichung (und anscheinend alles Cover von The Police oder Sting) steht womöglich erst 2020 ins Haus. Der Beitrag von Neal Schon läuft nicht unter dem Label JOURNEY, auch wenn mit den Kollegen Steve Smith und Arnel Pineda faktisch 3/5 der Band im Boot sind. Sie haben sich bereits 2018 mit satten 7,5 Minuten ausgelassen mit der Download-Only-Single "Synchronicity II".

Neal Schon trat am 26.10.2019 zusammen mit Joe Bonnamassa in Las Vegas auf. Klick und klack.

Und nochmal Gregg Rolie:

NEAL SCHON - Journey Through Time (2019)

Während der JOURNEY-Train in den letzten Jahren mehr oder weniger ständig durch die großen Hallen der USA rollt, gab es für Fans eine Reihe von besonderen Konzerten. Neal und Gregg haben sich im Herbst 2018 für "Journey Through Time" zusammengetan, deren Setlist sich etwas von dem Greatest-Hits-Programm der regulären Konzerte unterscheidet. Der Fokus liegt etwas mehr auf der frühen Phase der Bandgeschichte und es gibt eine Reihe von Songs zu hören, die ein Fan der ersten Stunde schon lange vermisst, nämlich einige Highlights der ersten drei Alben "Journey", "Look into The Future" und "Next". Irgendwie logisch, denn damals vor Steve Perry war Gregg noch alleiniger Sänger.

Da die letzten Jahre schon zwei Live-DVDs rauskamen, hat man sich entschieden, das gefilmte Warm-Up Konzert (noch) nicht unters Volk zu bringen und stattdessen einfach die Aufnahmen umsonst bei YouTube & Co. ins Netz zu stellen, leider als Einzelvideos. Das ist ohnehin nichts für den gelegentlichen Hörer, aber ein Spaß für Leute wie mich, die "Kohoutek", "Of A Lifetime", "Nickle & Dime" oder "Hustler" mögen. Leider ist das wunderbare "Spaceman" nicht im Set.



The Band:
Gregg Rollie: Vocals, Organ
Neal Schon: Lead Guitar
Marco Mendoza : Bass
Deen Castronovo: Vocals, Drums

Guests:
Chris Collins, Marti Frederiksen: Keyboards

Die Setlist in etwa so:
1. I'm Gonna Leave You
2. Look Into The Future
3. Kohoutek
4. Daydream
5. La Do Da
6. Line of Fire
7. Walks Like a Lady
8. Feelin That Way / Anytime
9. Lights / Still They Ride
10. Seperate Ways / Lovin Touching Sqeezin
11. Wheel In The Sky
12. Patiently / Trial By Fire / Stay A While
13. Mystery Mountain
14. Of A Lifetime
15. Just the Same Way
16. Lady Luck
17. You're On Your Own
18. Hustler
19. Nickel & Dime
20. People
21. Mother Father
22. Anyway You Want It
23. Don't Stop Believin'
24. Black Magic Woman / Gypsy Queen / Oye Como Va


Hier kann man hören, wo KANSAS einst einen prägnanten Part von "Carry On Hayward Son" geliehen haben ....

Quasi ein Doppel-Post, da bereits im Prince-Thread erwähnt, aber es muss eben alles hier gesammelt werden:

Als Prince "Purple Rain" aufnehmen wollte, wurde ihm ziemlich schnell klar, daß die Harmonien von Journey's "Faithfully" geliehen waren. Kein Zufall, er war ein großer Verehrer von Neal's Stil. Tatsächlich rief er aber im Frühjahr 1983 bei Keyboarder Jonathan Cain an (welcher den Song geschrieben hat), spielte ihn vor und wollte wissen, ob das OK sei, ohne daß man die Anwälte in Spiel bringen muß. Die Antwort war "Natürlich! Viel Glück damit!"

Nach dem Tod von Prince wurde die Melodie von "Purple Rain" zu dessen Ehren gerne auch mal live eingeflochten. Nun schließt Neal den Kreis mit einem instrumentalen Cover, das schon länger auf YouTube kursiert.

Es weihnachtet bald wieder, also sollte man das noch erwähnen:

Neal Schon - Ave Maria EP (2017)

Auch das hier ist nicht neu, aber ich habe es damals nicht mitbekommen: Ein kleines Geschenk an Fans für die besinnlichen Tage, inklusive 3 zusätzliche Instrumentals von Journey-Hits und einem bekannten Song von Elvis. (Kann man nicht kaufen, gab es nur Digital)



1. Ave Maria
2. Faithfully
3. I Can't Help Falling In Love
4. Open Arms

Neal Schon und Joe Bonamassa

Oh Danke. Netter Talk. Die anderen Bonamassa-Interviews sind auch schon gebookmarked.