Zitat von burnedcake im Beitrag #570

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Zitat von Albert Koch im Beitrag #568

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Was die Sache zu einem "Phänomen" gemacht hat (das sich bis heute nicht wiederholt hat), war eben die Frequenz, mit der neue Bands aus UK in dieser Zeit aufgetaucht sind. Das hat auch zu Veränderungen in den Indie-Clubs geführt, in denen dann die neuen Sachen gespielt wurden und nicht der alte 90er-Jahre-Kram.

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Hier stellt sich für mich als damaliger Szenegänger- und gestalter (sofern ich das als Provinz-DJ beurteilen kann) die Frage, was für einen Einfluss dieser kurze Output überhaupt gespielt hat. Für mich jedenfalls nicht genug, um da ein eigenes, zumal von der Industrie, zu der ja nun auch die Jubelpresse gehört hat (vgl Musikexpress, 2004-2006), ein selbst produziertes "Phänomen" geschaffen wurde. Die Frequenz kann nicht als Argument dienen. Die Frequenz an ausserordentlichen Outputs gab es ja auch abseits des medialen Hypes. Die kanadische und skandinavische Indie-Szene erlebte ja ein ebensolches Hoch, ohne die mediale Beachtung. Direkt danach gab es ein unglaubliches kreatives Hoch in Australien, von dem hierzulande keine Sau Notiz nahm, weil der Musikexpress und Konsorten sich ja von Gitarrenmusik abgewandt haben. Wobei, nach drölf Jahren ja auch mal King Gizzard oder Tame Impala rezensiert wurden. Das kann man jetzt ewig weiterführen, ich finde diese Konzentration auf britische Outputs in einer Gemengelage wie 2005 einfach nur bedauernswert. Es war ein Teil, gewiss, aber es war niemals DAS Ding, zu dem es damals hochgejubelt wurde, und auf das es 2021 in einem - unterhaltsamen und gut gemachten - Podcast reduziert wird. 2005 war wesentlich, wesentlich mehr, als die hier gefeatureten Acts. Das war übrigens auch das geile an dieser Zeit: die schiere Menge an unfassbar kreativen Künstler*innen, aus der ganzen Welt.

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ich sehe den unterschied ganz für mich persönlich auch darin, dass ich bei anderen "strömungen" nicht das gefühl hatte, dass da etwas explodiert, bzw. dass quasi minütlich neue, tolle bands entstehen, die alle eine schlagrichtung haben. das war schon phänomenal, liegt aber vielleicht auch dran, dass englische gitarrenmusik viel eher mein ding ist als australische songwriter oder irgendwas (vielleicht kam da auch im stundentakt was aus der ecke). am ende ist es legitim - und das streitest du ja auch nicht ab, burnedcake, weiß ich - in einem podcast einfach mal EINE ecke auszuleuchten, die für viele menschen eine bedeutung hatte. in wie weit die industrie, die presse etc. da mitgespielt haben, geschenkt, am ende haben diese bands zu dieser zeit einfach einen riesenspaß gemacht, live und auf platte. ich habe wie gesagt am samstag hier zuhause mal einen themenabend gemacht, und war selbst erstaunt, wie viele ominöse 7"es oder selbstverlegte cd's hier herumstehen. gegenargument ist natürlich: wenn du selbst überrascht bist, welche relevanz haben diese platten/songs für dich wirklich? müssen sie aber auch nicht, pop goes the world.

Bin mit der 2005er-Folge durch, hat mir großen Spaß gemacht. Bloc Party war bei mir innerlich gar nicht wirklich eine „England brennt“-Band, das waren eher Franz Ferdinand, Maximo Park, Futureheads, Kaiser Chiefs und Art Brut (Arctic Monkeys auch nicht). Aber ich bin ja nicht der Genrespezialist.
Ich habe jedenfalls viel Spaß gehabt, auch, weil ich endlich mal die Alben im Hinterkopf hatte, über die geredet wurde.
Etwas unklar geblieben ist mir, warum es ein großes Ding war (was es damals auch meiner Meinung nach schon war), aber doch schon so arg schnell wieder vorbei war und sich nicht als Genre behauptet hat.
Da fand ich auch Albert (ausnahmsweise) etwas schwammig (weniger Nachfrage, also wurden auch weniger neue Bands nachgeschossen).

Wo hättest du denn Bloc Party eingeordnet? Für mich war das ganz klar eine Band der Class of 2005.

Ich habe mich gestern durch die Playlist zur aktuellen Sendung gehört. Da hat mich leider nur wenig aufhorchen lassen, andererseits die zwei oder drei Stücke, die dann doch, umso mehr. Ich freue mich jetzt auf die Folge dazu.

Ein bisschen schwierig bei der Playlist fand ich den für meinen Geschmack zu zähen Einstieg mit Grouper. Wie wäre es mit einem "Hit" als erstes Stück gewesen? ;-)

Das ist mal wieder eine sehr schöne Ausgabe. Unterhaltsam und informativ. Viel dazu bei tragen eure doch recht unterschiedlichen Charaktere, wobei ich Albert, vermutlich ist das auch eine Altersfrage, näher fühle. Was mir auch immer besser gefällt, wobei das vermutlich Geschmacksache ist und anderen gar nicht auffällt, deine Sprechgeschwindigkeit hat abgenommen, Christopher, was bei mir den Hörgenuss deutlich erhöht. Die Informationen rund um die vorgestellten Künstler und Platten waren größtenteils interessant. Wer, wie ich, Musik gerne im Kontext betrachtet, weiß das sehr zu schätzen. Und auch wenn der Schwerpunkt auf elektronischer Musik liegt, tut der Blick über den Tellerrand der Sendung sehr gut.

Übrigens, für zwei Alben hat es auch zum Kauf gereicht: Phew von Phew und Far In von Helado Negro. Ihr könnt ja mal bei HHV nachfragen, ob ihr Provision bekommt.

Edit: Ich habe natürlich wieder den Button da unten vergessen. Hätte ich daran gedacht, hätte zumindest zickzack was bekommen.

Und noch eine Edit: Ich habe mal die Originale zu den Songs, die Jarvis Cocker covert zusammengesucht. Bis auf eines, habe ich sie alle gefunden. Hier der Link zur Playlist.

Da ich momentan Land unter bin, schiebe ich die lange Sendung noch immer vor mir her. Die normale neue Folge habe ich aber eben gehört und fand sie wieder sehr hörenswert.
Besonders interessant fand ich Alberts Ausführungen zu Phew. Das neue Album gibt mir zwar wenig, das Debüt fand ich aber auch sehr interessant. Da bleibe ich dran.

Die vorgestellten Alben hatte ich ansonsten alle schon auf der Liste, ist aber trotzdem interessant wie ihr sie einordnet.
Das Grouper Album mag ich inzwischen auch recht gern, bei Lone kann ich eure Begeisterung aber leider nicht ganz teilen.
Eris Drew macht mir hingegen viel Spaß. Anfangs hat mich das Album eher überfordert und auf Sounds, die auch mal an frühe Prodigy erinnern hatte ich keine rechte Lust. Aber die Melodien nehmen einen echt mit - das ist auf angenehme Art sehr schmissig.

Leider habe ich momentsan kaum Zeit, Podcasts anzuhören. Aber die "Class of 2005-Episode hole ich auf jeden Fall noch nach. Eine klasse Idee, nicht nur das Thema an sich, sondern auch das Format mit dem Turnier ist lobenswert. Finde ich spitze sowas! Ich bin aber auch genau die Zielgruppe, war damals einfach sehr gehypt, habe im ME alles aufgesaugt. Ich fand es dmals mit 16/17 total aufregend, dass es eine neue Gitarrenwelle aufkam und ich diese "hautnah" miterleben kann. Grunge verpasst, Britpop verpasst, Strokes/Libertines Debüts verpasst, diesmal war ich mittendrin. Ich hatte auch etliche Alben auf CDs, meine Lieblinge habe ich mir inzwischen auf Vinyl nachgekauft (Maximo Park, Bloc Party, Art Brut...), unzählige Konzerte besucht. Das waren noch Zeiten....

Mein Sieger des Turniers steht auch schon fest. Ich meine, wie kann man bitte das Abum mit Songs wie "The Coast Is Always Changing" oder "Apply Some Pressure nicht auf dem 1. Platz platzieren. England war leider nicht lange am brennen , rasch war alles gelöscht, der Hype vorbei und viele weitere LPs konnten das tolle Momentum der Debüts nicht behalten, wobei die Zweitwerke von Maximo Park, The Rakes und The Futureheads wunderbare Alben sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: schöne Idee, tolle Umsetzung. Da habe ich Bock drauf, ist auch fest eingeplant, am Wochenende endlich nachzuholen.