Wir sind im Februar wieder da und dann gleich mit zwei Features, weil wir erst im März mit Releases einsteigen wollen. Auch direkt mit Gästen.
Die erste Folge wird sich um das Herzensthema japanische Musik drehen. Wo kommt die Reissue-Welle her? Welche Genres haben sich entwickelt? Wer ist wichtig? Und viel viel mehr.
Und wer den Jahresrückblick verpasst hat: Es ist nie zu spät!
Wir haben heute spontan eine "Shorts" aufgenommen, so als Appetizer für das neue Podcast-Jahr. Kommt um Mitternacht. Es geht eine gute Viertelstunde um den schmalen Grat zwischen Sampling und Remixing anhand des neuen Overmono-Tracks.
Währenddessen bereiten wir das Japan-Special vor, welches dann am 10. Februar kommt.
Wir haben die Episode gestern aufgenommen und es war (nehmen wir die Shorts mal raus) ein super Start ins Jahr. Es geht viel um unser westliches Interesse an japanischer Kultur, wie sich City Pop in Internetzeiten so in neuen Generationen ausbreiten konnte und woher diese ganzen weirden Reissues japanischer Avantgarde/Pop/Jazz/Ambient-Platten kommen, über die wir regelmäßig bei Track17 sprechen und ich doch sehr liebe.
Wir hatten zwei SEHR spannende Gäste und Experten bei uns.
Memo Jeftic und Fabian Peltsch waren bei uns um über Japan, seine kulturelle Identität und seine Musik zu sprechen. Wie immer freue ich mich sehr über Feedback und dass ihr den Podcast weiterempfehlt
Feature 32 | Von City Pop bis Avantgarde – Warum feiert Musik aus Japan ihr Revival?
Mit Memo Jeftic und Fabian Peltsch. Warum ist die Kommentarspalte auf YouTube voll von jungen Menschen, die sich unter City-Pop-Videos an Dinge erinnern, die sie nie erlebt haben? Warum stehen seit zehn Jahren japanische Avantgarde- und Ambient-Alben in den Plattenläden jeder Stadt? Und was fasziniert uns eigentlich an der Kultur des Landes Japans, das wir eigentlich nie so richtig begreifen konnten? Zwischen Checkertum und Nostalgie unter Palmen wollen wir mit unseren japanophilen Gästen Memo Jeftic (Memofilm; Neuer Film: Kultur-King Korea) und Fabian Peltsch (Autor für u.A. Rolling Stone und Die Zeit) darüber sprechen, was diese beiden Strömungen auszeichnet und wie wir zwischen Haruomi Hosono und „Plastic Love“ am Strand das Golfspielen lernen. Alle Songs auf der Spotify-Playlist „Track17 – Playlist zum Podcast“ hören. Abonniert uns, folgt uns und empfehlt uns weiter.
**Setlist** – [00:00:00] Intro + heutiges Thema – [00:03:08] Unsere Gäste: Memo Jeftic und Fabian Peltsch + erster Kontakt mit Japan – [00:22:38] Warum sind wir von japanischer Kultur so fasziniert? – [00:32:47] Wie entwickelte sich Japans Kultur nach dem zweiten Weltkrieg? – [00:43:40] Part 1: Was ist eigentlich City Pop? Zwischen Wirtschafts-Boom und Nostalgie unter Palmen – [01:00:38] Der Youtube-Algorithmus und Vaporwave als Aesthetics-Beschleuniger – [01:14:06] Part 2: Die japanische Avantgarde im Plattenregal. Wie kam sie nach Europa? – [01:25:27] Mariah – Utakata No Hibi und die Alben von Haruomi Hosono als Türöffner für die Reissue-Welle – [01:36:16] Geheimtipps Apogee & Perigee und Yuko Hara – [01:42:44] Wie sieht’s heute aus? Hat City Pop überlebt? – [01:46:58] Outro + unsere Playlist auf Spotify
hab jetzt erstmal die playlist gehört, weil ich dem genre gegenüber etwas skeptisch war, aber das hat mit größtenteils doch sehr zugesagt ("kakashi" von yasuaki shimizu nenne ich sogar mein eigen). wird also demnächst angehört.
Ich gestehe zunächst einmal, dass ich ja nie ein allzu großer Fan des Yellow Magic Orchestra war. Die Enttäuschung nach dem ersten einst gekauften Album war einfach zu groß.
Ansonsten bin ich dann ja eher Fan des J-Pop… vorzugsweise mit weiblichem Gesang.
Aus der Zeit des City-Pop habe ich daher auch eher ein Faible für weibliche Künstlerinnen. Folglich würde meine Tracklist vermutlich auch ganz anders ausschauen...
Nun, dank Track 17 werde ich mich auch noch etwas mit acht, neun der genannten KünstlerInnen beschäftigen.
Die Verfügbarkeit der Alben ist eben tatsächlich teils ein Hemmnis gewesen.
Ich poste aber dennoch schon einmal einige (weiblich dominierte) Tracks ...
AKIMOTO KAORU – ナルシスト (Album: Cologne, 1986)
MATSUBARA MIKI – „Stay with me“ (Single, 1979)
OHASHI JUNKO – „Crystal City“ (Album: Crystal City, 1977)
Hej, danke fürs Anhören. Die Folge ist mir sehr wichtig, deshalb würde ich mich über Kommentare, Meinungen etc. sehr freuen, wenn ihr einschaltet. (Man will ja auch sich und den Podcast verbessern)
Kritik? Nun, der Podcast hat sich um ein (teilweise) Nischengenre bemüht. Das ist ja so oder so sehr positiv zu sehen!
Aus meiner Sicht ging es zu wenig um City-Pop (was ich mir eher gewünscht hätte). Denn dafür hätte man einen Blick in die japanische Popwelt der 80er werfen müssen.
So aber eben auch der Blick auf interessante Avantgarde oder Ambient oder Jazz. Kritik: die Szene spiegelt sich nicht allein in aktuellen Wiederveröffentlichungen wieder.
Haruomi Hosono muss (beim City-Pop) genannt werden. Keine Frage. Aber eben so, wie auch Nena bei einem Podcast zur NDW zu nennen wäre.
Kritik übe ich also etwas daran, das die „Vinylverfügbarkeit“ (aka Neuauflage) ein nicht so ganz unerhebliches Kriterium bei der Berücksichtigung (gewesen) zu sein scheint. Gut, es wurde darauf verwiesen, dass Alben von Mariah oder Hosono nun eben als Türöffner für die Reissue-Welle dienen (können).
Gefehlt hat mir vielleicht so etwas wie eine Chronologie… Ein Podcast-Part etwa mit einer Reise durch die City-Pop-Jahre.
Mit Hinweis auf entsprechende Alben von Casiopea, Anri, Hosono Haruomi, Kadomatsu Toshiki, Matsubara Miki, Matsutoya Yumi, Nakahara Meiko, Ohtaki Eiichi, Ohnuki Taeko, Sato Hiroshi, Omega Tribe, T-Square, Takanaka Masayoshi, Takeuchi Mariya, Terao Akira, Yagami Junko, Yamane Mai, Yamashita Tatsuro, Yasuha, u.v.a. Wahlweise ergänzt durch ein „Best of… City-Pop-Alben“ seitens der vier Beteiligten.
Weil es mit dazu gehört, hätte ich die Bedeutung des Vaporwave alledem vorangestellt.
Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich rein altersbedingt so etwas wie „Vaporwave“ erst einmal einordnen musste.
Das ist ja noch keine 15 Jahre alt und Begriffe wie Elektronische Musik, Ambient, City Pop, Dance, Lounge oder auch New Age kenne ich ja noch. Mit Genres wie Fashwave, Future Funk, Mallsoft, Hard Vapour, Vaportrap, Vapornoise, Eccojams, Utopian Virtual, Late Night Lo-Fi, VHS Pop oder Hypnagogic Drift oder Witch House bin ich dagegen nicht so bewandert.
Vaporwave – das war vor allem Retromusik mit Bezug auf die 80er- und 90er-Jahre. Die Plunderphonics mit all ihrem Sampling und den Audiomitschnitten haben mich kaum interessiert. Genres wie Hypnagogic Pop, Chillwave oder Glo-Fi gingen an mir vorbei. Tatsächlich war es „Floral Shoppe“ (2011) von Macintosh Plus (Ramona Andra Xavier), das die Sache mit begründete.
Musik eben, die eine Retro-Stimmung beim Hörer erzeugen soll. Das auch im Podcast erwähnte „Herumschwelgen“ bei der „Rückerinnerung“ an eine Vergangenheit, die selbst aber ja nie erlebt wurde.
In meinem Alter schwierig, da es ja eine „Rückerinnerung“ an die Zeit seit den Spätsechzigern durchaus gibt. Auch ganz ohne Vaporwave.
Die schlechte Verfügbarkeit entsprechender Alben (etwa des City-Pop) ist auch so ein Ding. Ein Genre, das eigentlich quasi außerhalb der Tonträgerwelt stattfindet. Denn Bandcamp, Soundcloud, etc. und eben YouTube sind sicher die bedeutendsten Orte. Eigentlich gibt es für Vaporwave keine eigentliche Quelle. Japan ist dabei ja auch nur ein Teil des Kuchens.
Grafton Tanner beschrieb Vaporwave so, dass dabei die Beziehung zwischen dem Menschen und der Technologie erkundet wird. Es ginge um den Umgang der Menschen mit durch Konsumkultur beeinflusste Orte und Zeit. Vaporwave sei die Erkundung der Beziehung zwischen dem Menschen und der durch ihn geschaffenen Welt.
Davon bin ich teils „far away“. Mallsoft ist für mich doch eher Muzak. Einfach nur Dudelmusik. Genau so, wie sie eben in Einkaufszentren, etc. im Background läuft. Dylan Kilby sagt über Mallsoft, dies sei „eine musikalische Erforschung der seelenlosen Einkaufszentren“. Manche Kritiker entdecken ja gar ein „antikapitalistisches Moment“… Ich höre da immer noch nur Muzak.
Für mich gehört die Faszination für alte City-Pop-Videos in die gleiche (Vaporwave)Ecke. Eben „Rückerinnerung“ an eine Vergangenheit, die selbst nie erlebt wurde. Was bei Japan auch gut der Fall sein kann. Mir fällt dazu Isao Tomita ein, Ryūichi Sakamoto, Stomu Yamashta oder Fā Īsuto Famirī Bando (Far East Family Band). DAS war für mich einst die Musik aus Japan!
Vom sonstigen City Pop, u.a. bekam man (ich) da einst noch gar nichts mit. So Pop-Zeugs hätte man sich eh kaum in einer britischen Variante angeschafft. Wozu also sich gar mit der japanischen Version foltern? Im Umfeld von Punk und Wave.
Nun, die wichtigste Folgewirkung des Podcasts ist für mich sicher, dass ich meinen J-Pop verstärkt anhören werde. Zudem mag ich mich ja nun noch mit einigen der genannten KünstlerInnen beschäftigen.
Kritik? Vielleicht sollte man den Podcast stärker kürzen? Etwas über 1:45 h ist schon viel, weil ja keine Musik zu hören ist bzw. nonstop über sie geredet wird. Evtl. auch in zwei, drei Teilen…
... aber gut, hören wir nun eben 12 Stunden japanische Musik.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
City Pop ist nicht unbedingt das bestimmende Thema, sondern japanische Musik und da vor allem die experimentellen Pop-Meisterwerke dieser Zeit, in der vor allem Meister wie Yasuaki Shimizu federführend waren und die mir seit einigen Jahren extrem viel bedeuten.
Mich und meine Gäste interessierte ja vor allem, warum das gerade jetzt so ein großes Thema wurde und wie sich mit dem Internet und einigen Tastemakern die Bereiche dieser Avantgarde und des City Pop aus zwei Richtungen in die heutige Zeit bewegten und wo Japan als Kulturmacht herkommt, vor allem aus der großen identitätskrise nach dem zweiten Weltkrieg. All das haben wir dann besprochen.
Würde mich über weitere Zuhörer:innen sehr freuen.
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Zu den Gästen übrigens: Memo ist ja nicht nur für Japan ein Experte, sondern ganz allgemein ostasiatischer Kultur und ich empfehle die Korea-Doku, die wir zu Beginn erwähnt haben und die er mit seiner Produktionsfirma an den Start gebracht hat sehr.
Die erste 3/4 Stunde habe ich mir angehört. Dann dachte ich, wir bewegen uns ja hier schon in einer musikalischen Blase. In dem Podcast habt ihr euch dann über eine Blase in der Blase unterhalten. Mir wurde es ganz einfach zu anstrengend, dem Ganzen irgendwie zu folgen. Ich hatte bis jetzt schon so gut wie keine Berührungspunkte zu japanischer, bzw. sonstiger asiatischer Musik und ich habe den Verdacht, dass sich das auch nicht so schnell ändern wird.
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Track17: Avalon Emerson, Brian Eno, Rezzett, Matthewdavid, DJ Panthr uvm.
14.02.2023 09:18 (zuletzt bearbeitet: 14.02.2023 09:18)
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