Ich meine, dass die Band im alten Forum schon mal vorgestellt wurde, ich glaube von Akri. Die dort verlinkten Songs haben mir besser gefallen als dieser hier.

Vielleicht waren dies eher Haim oder eine Band aus Südamerika?
An diese biersaufendenden von sich hin schrammelnden spanischen Gören kann ich mich irgendwie nicht recht erinnern...

Brooke Waggoner - Sweven (2016) ★★★☆☆☆



Wer die Keyboarderin aus Nashville kennt, der weiß, wie verschwenderisch die Musikerin mit ihrem Potential umgeht. Ihre Alben pendeln gerne zwischen leichtfüßigen Indiepop-Perlen und schläfrig arrangierten Balladen, aber so unfokussiert wie auf "Sweven" war sie selten. Wenn sich entrückte Melodien, hektischer Hammond B3-Sound, Fragmente einer Piano-Etüde, wunderbare Streicher und stoischer Gesang Track für Track die Klinke in die Hand geben, dann spricht das vielleicht für Vielfalt … aber der eklektische Mix (vor allem in der ersten Hälfte) macht es fast unmöglich, sich der Platte als Ganzes hinzugeben. Ein paar nette Nummern sind ihr dennoch wieder gelungen.

Anspieltipps: "Fink", "Widow Maker", "Sweven"

Die Dame ist mir bisher unbekannt. "Widow Maker" ist dann auch nicht so meins, aber "Fink" ist richtig gut.

SEA PINKS - Soft Days (2016) ★★☆☆☆☆



Die vorausgeschickte Single der Iren klang eigentlich vielversprechend. Unprätentiöser Jangle Wave Pop, irgendwo zwischen Chameleons und Lemonheads, sollte das wohl werden. Jetzt, da das Debut erschienen ist, zeigen sich die Schwächen der Band: Das Songwriting ist allenfalls Mittelmaß, die Akkorde tausendmal gehört und lieblos heruntergespielt, sowie ein Frontmann, der sich ungefähr so wirkungsvoll ins Szene setzt, wie es das Cover vermuten lässt. Zwei Hits als Opener, der Rest geht durch als Soundtrack zum Fußnägel schneiden.

Anspieltipps: "(I Don't Feel Like) Giving In" , "Ordinary Daze"

https://seapinks.bandcamp.com

Sowas ... da hab ich wohl nie "Beitrag speichern" gedrückt. Dann halt mit einer Woche Verspätung:

EMMA POLLOCK - In Search of Harperfield (2016) ★★★★☆☆

Nebenbei andernorts schon gelobt, hier nochmal empfohlen. Die ehemalige Sängerin der DELGADOS liefert auf ihrer dritten Scheibe das bisher überzeugendste ihrer Solo-Alben ab. Was die Schottin dazu veranlasst hat so Elder-Stateswoman-mässig auf ihr Leben zu blicken, muß man nicht unbedingt wissen, um die impressionistischen Texte um Leben, Liebe und Tod zu verstehen. Viel wichtiger: Es ist ein musikalisch abwechslungsreiches Werk mit Melodie und Melancholie geworden, streckenweise kammermusikalisch arrangiert, aber gelegentlich auch mit sonnigen Ausflügen in Richtung Gitarrenpop. In der Kategorie "Singer / Songwriter" ein Highlight im Januar.



Anspieltipps: Alles, aber auch "Cannot Keep a Secret", "Clemency" und hier

Future Shapes - Microchasm (VÖ 14.02.2016)
1. Mild Nothing
2. Feel
3. Shitwave
4. Happy
5. Xyx
6. Tear me apart

"Reverb-happy sad-boy music from San Francisco"

Musikalisch nicht uninteressant, aber der (verzerrte) Gesang ist für mich schwer erträglich. Insofern gefällt mir "Happy" am besten.

The Hearing - Adrian

Straight Teeth
Backwards
Rehearsal
Robot vs. Human Heart
Too Happy
Color Code
Adrian
Kabeldon
Faint
I Dream of Demian

The Hearing ist die Finnin Ringa Manner, die alles komplett selbst produziert. "Adrian" ist ihr zweites Album, und offensichtlich beherrscht sie die Art Electropop vortrefflich, die so wohl nur junge Skandinavierinnen hinbekommen. Stimmlich erinnert sie mich an Jonna Lee von Iamamiwhoami, und auch stilistisch ist das recht ähnlich gelagert. Ein nicht durchwegs perfektes Album, aber eines mit einigen ganz großartigen Songs.

Andrew Weatherall - Convenanca (VÖ 26.02.2016)
1. Introduction
2. Frankfurt Advice
3. Confidence Man
4. The Last Walk
5. Kicking the River
6. Disappear
7. We count the stars
8. Thirteenth Night
9. Ghosts again
10. All that's left (Digital Bonus Track)
11. Youth Ozone Machine (Digital Bonus Track)

Ging komplett an mir vorüber, dass die britische DJ-Legende vor wenigen Monaten ein ganz hervorragendes neues Album veröffentlicht hat, dabei fand ich sein letztes (mit Timothy J. Fairplay als "The Asphodells") 2013 samt zugehörigem Remix-Paket schon sehr gelungen. Der Werbetext zu seinem erst zweiten "richtigen" Soloalbum verspricht "Post-Punk, New Wave, Punk-Funk, Dub und Synth-Pop" und entsprechend vielseitig, geschichtsbewusst und durchweg spannend klingt das Resultat: Dub-Bässe, verträumte Synthschleifen, Trompetentupfer, dazu seine (auch von seinen vielen Remixen bekannten) stampfenden Trademark-Beats und WahWah-Gitarren, dem Mann geht alles so leicht von der Hand, dass man ihm noch weitere 53 Lebens- und Schaffensjahre wünscht.


"We count the stars"


"Disappear"


Album Stream

Nicht so meins, obwohl es gut ist. Sehr gut ist LFB´s Beschreibung dieser Platte. Ich konnte mir genau vorstellen, was kommt.

das Album finde ich auch super

Huch! Ich hätte da jetzt, ehrlich gesagt, Instrumentaltracks erwarted. Die beiden verlinkten sind aber, hmm... angenehm sympatisches Chaos, das auch ein bisschen an The Orb erinnert. Speziell "We Count The Stars" finde ich großartig.

Wendy James - The Price Of The Ticket

Weia, Wendy James als Grillhendl auf dem Cover, das lässt eigentlich nichts Gutes erahnen. Aber Pustekuchen, die Songs im gewohnten GlamPunkPopRock-Gewand machen einen Riesenspaß! Und auch wenn da Mit den Namen Glen Matlock, Lenny Kaye und James Sclavunos geworben wird, hat die Dame nicht nur alle Songs (bis auf die beden Coverversionen) geschrieben, sondern auch produziert und co-gemixt, und sie spielt dann auch noch Gitarre, Piano und Keyboards. Stimmlich klingt sie ohnehin besser als zu Transvision Vamp Zeiten.

Oha, das könnte was für mich sein. Danke.