01. Mein Meer 02. Naja Naja 03. Handvoll Liebe 04. Doppelhaushälftenherz 05. Alles Dreht Sich 06. Pollerhocken 07. Zu Dir 08. Alles Gute 09. In Meiner Kathedrale 10. Nö 11. Wo Wir Hingehen 12. Sonntag
Ich glaub, daß niemand als Gwildis selbst dieses ihm seit Jahren anhaftende Image als "deutscher George Clooney" bis Oberkante Unterlippe satt hat. Seit er vor 12 Jahren fast über Nacht zu einer Art von everybody´s Darling wurde (übrigens fast zeitgleich mit einer gewissen Annett Louisan), ist er das nicht mehr losgeworden. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen und es wurde ruhiger um den Mann. Kaum noch Einladungen in Talkshows, eigentlich gar nicht mehr im Fokus der Medien...er kann es sich wohl leisten, auf dem damals aufgebauten Grundstock ganz lässig sein Ding zu machen. Alle paar Jahre mal ein Album raushauen und ansonsten mit seiner zwar keine Stadien füllenden, aber auch nicht gerade mickrigen Fangemeinde schnuckelige Konzertserien abfeiern. Dieses Mal gibts keine deutschen Coverversionen großer Klassiker aus Blues und Jazz, diese Äcker hat er mit relativ ordentlichem Erfolg abgegrast. Also sind Eigenkompositionen angesagt und einige auf dem Album sind richtig richtig gut gelungen. Der ungewöhnlichste Song: Doppelhaushälftenherz. Leider leider und wie so oft: Youtube hat den Song, aber die GEMA will ihn einfach nicht rausrücken. Vielleicht demnächst auf Clipfish und Konsorten....alleine dieser Song lohnt.
...dann wird es (vielleicht) Zeit. Bei Gwildis empfehle ich dir aber erst einmal, dich bei Youtube und Konsorten ein wenig reinzuhören. Aber Vorsicht, er ist schon ein wenig gewöhnungsbedürftig....viele Leute können mit seinen "eingedeutschten" Songs berühmter Soul-, Jazz- und Blueslegenden eher wenig anfangen.
Aus Ain't No Sunshine von Bill Withers machte er ein "Allem Anschein nach bist du´s", aus "Dancing In The Street" (Martha & The Vandellas) machte er "Tanzen übern Kiez", aus "Yellow Moon" der Neville Brothers "Großer Mond".
Was ich an dem Mann und seiner Musik sehr mag, ist seine tatsächliche Bodenständigkeit, er wirkt sehr natürlich, vollkommen ungekünstelt und hat eine phantastische Band im Rücken. Vor allem seine Live-Auftritte in kleineren Clubs haben schon ein Stück weit die Atmosphäre eines "Wohnzimmer-Gigs". Seine Vita ist schon bemerkenswert, man kann nachlesen, daß der Mann sich schon in seinen früheren und eher brotlosen Jahren nebenbei als als LKW-Fahrer, Hilfsarbeiter, Straßenmusiker und Sonnenbankaufsteller durchgeschlagen hatte.
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20.09.2015 22:25
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