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#1 | Oasis (Noel Gallagher, Beady Eye...) datum

28.08.2015 11:26 (zuletzt bearbeitet: 28.08.2015 16:17)

Auch wenn sich die Reunion-Gerüchte bisher noch nicht bewahrheitet haben, brauchen wir dringend einen Thread über die Gallagher Brüder!

"Never be afraid of the obvious because it's all been done before" (Noel Gallagher)

Definitely Maybe (1994) ******
Von NME Leserpoll 2006 gar zum "greatest album of all time" gewählt, verkaufte das Debüt der Band um die Gallagher Brüder mehr als 10 Millionen Exemplare. Ungestümer und euphorischer Britpop, jeder Song ein Volltreffer, dazu gab es insgesamt noch 11 ebenbürtige Eigenkompositionen als B-Seiten, die den diesbezüglichen Ruf der Band begründeten. 2014 erschien eine 3 CD-Version zum normalen Albumpreis mit allen B-Seiten, Demos und Livetracks und umfangreichen Linernotes.

(What's the story) Morning Glory (1995) *****
Der Erfolg des Debüts wurde vom Zweitling um die Singles "Wonderwall" und "Don't look back in anger" noch übertroffen: 14 Millionen verkaufte Exemplare, ein globaler Medienhype und Konzerte vor 100.000 Fans. Auch hierzu veröffentlichte die Band hervorragende B-Seiten im Unfang eines kompletten Albums. Zuletzt erschein auch hiervon eine 3 CD Deluxe Version mit selbigen.

Be here now (1995) ****
Die Sessions eine Katastrophe, die Erwartungshaltung immens und Noel Gallagher im Egomodus. Keine Kritik zum Album ohne den Begriff "Größenwahn", zu Recht, dutzende Gitarrenspuren, eine fast 8-minütige Leadsingle, "All around the world" (interessanterweise schon vor dem Debütalbum geschrieben) u.a. dank dreier Tonartwechsel gar beinahe 10 Minuten lang. Leider kollabieren die Songs unter diesem Ballast, auch wenn es durchaus Spaß macht, ihnen hierbei zuzuhören.

The Masterplan (1998) *****
Gegen den Willen der Band veröffentlichte B-Seiten Compilation, die per Fan-Abstimmung zusammengestellt wurde. Klasse Songs zwar, aber spätestens durch die seit 2014 veröffentlichten Deluxe-Versionen der ersten beiden Alben mit nun allen B-Seiten verzichtbar.

Standing on the Shoulder of Giants (2000) ***1/2
Die Unsicherheit aufgrund des relativen Flops von "Be here now" steckt vor allem Noel Gallagher noch hörbar in den Knochen. Das Songwriting wirkt bewusst bodenständig, dafür gibt es stilistisch einige moderate Experimente. Dadurch ein kurzweiliges, solides Album ohne sonderlich herausragende Einzelsongs. Interessant wäre die allgemeine Einordnung, wenn es insbesondere die beiden ersten Alben nicht gegeben hätte.

Heathen Chemistry (2002) ***
Die Leadsingle "The hindu times" lärmt wieder wie zu besten Zeiten, dazu dürfen erstmals alle Bandmitglieder Songs beisteuern, wobei vor allem Liams leichtfüßiger "Songbird" punktet. Trotzdem: Eher nur ein respektabler Aufguss des Frühwerks.

Don't believe the truth (2005) *****
Pünktlich zum Hype um neue britische Gitarrenmusik finden endlich auch Oasis aus dem Formtief, auch wenn dies so manchem Rezensenten zunächst entgeht. Auf jedem Feld ein Quantensprung zu den drei Vorgängeralben, somit beinahe auf Augenhöhe mit den beiden ersten Alben und doch dank raffiniertem und abwechslungsreichem Songwriting ein eigenständiges, zeitgemäßes Werk.

Dig out your soul (2008) ****
Mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein lärmt sich die Band breitbeinig und ohne Ausfälle durch einen Stampfer nach dem anderen. Alleine, die Vielschichtigkeit des Vorgängers bleibt hierdurch auf der Strecke.

Beady Eye - Different Gear, still speeding (2011) ***
Nach dem Bruderzwist macht die Band unter neuem Namen und ohne ihren Songwriter Noel weiter. Es kommt wie es kommen musste, die Songs lärmen zwar wie in besten Tagen, aber das Songwriting bleibt blass.

Noel Gallagher's high flying birds - s/t (2011) *****
Das schwächelnde Debüt der Rumpfband Beady Eye bietet Noel Gallagher die wohl sehnlichst erwartete Möglichkeit, sich als unangefochtenes Mastermind hinter Oasis zu präsentieren. Mit überwiegend im Midtempobereich angesiedelten Hymnen gelingt ihm das mühelos, auch wenn das elegant dahinfließende Album damit wohl die Aufmerksamkeitsspanne manches Kritikers überforderte.

Beady Eye - BE (2013) ***1/2
Auch der Zweitling (und zugleich das letzte Album) von Beady Eye bleibt hinter den Erwartungen zurück, auch wenn sich die Band um ein vielschichtigeres Soundgewand bemüht. Trotzdem: Für Oasis-Fans lohnen sich beide Alben trotzdem allemal.

Noel Gallagher's high flying birds - Chasing yesterday (2015) ****
Noel schaltet im Vergleich zum Solodebüt einen Gang hoch und nähert sich damit teilweise wieder mehr dem Oasis-Sound (und wohl auch der Erwartungshaltung vieler Fans und Kritiker) an, leider klingen gerade jene Songs etwas sehr bodenständig und beinahe altbacken. Stärker sind die langsameren, majestätischen Stücke wie der Opener "Riverman" mit seinen Chören, Gitarrensoli und Saxophontupfern.

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