Gestern während King Bronkowitz's Sendung fiel mir ein, dass dieses Forum ja noch nicht mit meinen (einst von einer nicht mehr existierenden Gitarrenhomepage) abgetippten Blues-Weisheiten verseucht wurde. Das fand ich so schön- dass muss ich der Nachwelt erhalten.
Blues-Checkliste
Blues-Checkliste Original von Lucy Neale; veröffentlicht von dirk @ blueslessons
01) Meist fangen Bluessongs mit „Woke up this morning“ an. 02) „I got a good woman“ ist ein ziemlich schlechter Anfang, wenn du nicht noch was Gemeines in die nächste Zeile packst, z.B.: „Got a good woman with the meanest face in town.“ 03) Der Blues ist simpel. Wenn du die erste Zeile gefunden hast, wiederhole den Text einfach. Dann finde einfach so 'ne Art Reim drauf; in der Art von „Got a good woman with the meanest face in town Yes, I got a good woman with the meanest face in town. Got teeth like Maggie Thatcher, and she weighs 500 pound.“ 04) Der Blues lässt dir keine Wahl. Du sitzt in der Scheiße, und es gibt keinen Weg raus. 05) Blues-Autos sind: Chevys, Cadillacs und runtergewirtschaftete Pick-Ups. Der Blues reist nicht in Volvos, BMWs oder Sportwagen. Das beliebteste Transportmittel im Blues ist der Greyhound-Bus oder der Zug nach Süden. Flugzeuge oder öffentliche Verkehrsmittel sind nicht im Rennen. Laufen spielt eine bedeutende Rolle im Blues-Lifestyle, ebenso wie auf den Tod zu warten. 06) Teenager können keinen Blues spielen. Sie warten noch nicht auf den nahen Tod. Nur Erwachsene singen den Blues. Im Blues bedeutet Erwachsensein, dass du alt genug bist, zum elektrischen Stuhl zu gehen, wenn du einen Typen in Memphis erschießt. 07) Blues findet in New York City statt, aber nicht auf Hawaii oder irgendwo in Kanada. Schlechte Zeiten in Minneapolis oder Seattle zählen zu den klinischen Depressionen. Chicago, St.Louis und Kansas City sind immer noch die besten Plätze für den Blues. Kein Blues ohne Regen. 08) Ein Mann mit Glatze symbolisiert keinen Blues. Eine Frau mit Glatze tut es. Sich das Bein beim Skifahren zu brechen, symbolisiert nicht den Blues. Sich das Bein zu brechen, weil ein Krokodil darauf herumgekaut hat, tut es. 09) Du kannst keinen Blues im Büro oder im Einkaufszentrum haben. Das Licht passt einfach nicht. Geh raus auf den Parkplatz oder setz dich neben die Mülltonnen. 10) Gute Plätze für den Blues sind: a) der Highway b) der Knast c) ein leeres Bett d) ein leeres Whiskeyglas Schlechte Plätze sind: a) Karstadt b) Vernissagen c) der Lions' Club d) Golfplätze 11) Keiner wird glauben, dass das der Blues ist, wenn du 'nen Anzug trägst. Außer vielleicht, Du bist ein Mann einer ethnischen Minderheit und schläfst auch in dem Anzug. 12) Hast Du das Recht, den Blues zu spielen? Ja, aber nur wenn: a) du älter bist als „dirty“ b) du blind bist c) du einen Mann in Memphis erschossen hast d) du niemals zufrieden bist Nicht, wenn: a) Du noch alle Zähne hast b) Du mal blind warst, aber jetzt wieder sehen kannst c) der Mann in Memphis überlebt hat d) du eine Lebensversicherung oder Wertpapiere hast 13) Blues ist keine Frage der Hautfarbe. Er ist eine Frage des Unglücks im Leben. Tiger Woods kann keinen Blues spielen, Sonny Liston könnte. Nur richtig hässliche Weiße haben auch 'nen Anspruch auf den Blues. 14) Wenn du um Wasser bittest und dein Schatz bringt dir Benzin, das ist der Blues. Weitere akzeptable Getränke sind: a) billiger Wein b) Whiskey oder Bourbon c) schales Wasser d) ekliger schwarzer Kaffee Die folgenden Getränke passen nicht zum Blues: a) Perrier b) Chardonnay c) Apfelwein d) Slim Fast 15) Tod in einem billigen Motel oder einem illegalen Waffenladen passen zum Blues. Von einem eifersüchtigen Liebhaber erschossen zu werden, ist eine weitere Möglichkeit, den passenden Tod zu sterben. Ebenso ist es der elektrische Stuhl, Misshandlung und der einsame Tod in einer verfallenen Hütte. Du kannst nicht auf dem Tennisplatz oder bei der Schönheitsoperation den „Blues-Tod“ sterben. 16) Ein paar Namen für Frauen: a) Sadie b) Big Mama c) Bessie d) Fat River Dumpling und ein paar für Männer: a) Joe b) Willie c) Little Willie d) Big Willie 18) Frauen mit dem Namen Heather können den Blues nicht spielen, egal wie viele Typen sie in Memphis erschossen haben. 19) Mach dir dein eigenes Blues-Namen-Starter Kit: a) Name eines physischen Handicaps (Blindheit, Lahmheit, Verkrüppelung...) b) Vorname (siehe oben) plus der Name einer Frucht (Zitrone, Limone, Kiwi,...) c) Nachname eines früheren Präsidenten (Jefferson, Johnson, Fillmore,...) Zum Beispiel Blind Lime Jefferson, Jakeleg Lemon Johnson oder Crippled Kiwi Fillmore, etc. … (Vielleicht besser doch nicht Kiwi) 20) Völlig egal, wie tragisch das Leben verläuft: wenn du einen Computer hast, kannst du nie den Blues spielen.
01 If I'm In Luck I Might Get Picked Up 02 Steppin' In Her I. Miller Shoes 03 In The Meantime 04 He Was A Big Freak 05 Your Mama Wants You Back 06 Game Is My Middle Name 07 Nasty Gal 08 Ooh Yea 09 You Won't See Me In The Morning 10 Anti-Love Song 11 Walking Up The Road 12 Shoo-B-Doop And Cop Him
Kleiner, aber recht feiner Tip für alle, welche das Töchterlein von Jimmy Barnes noch nicht gehört haben und natürlich für Leute, die mal wieder bemerken: der Bonamassa hat seine Pfoten wirklich überall drin. Mehr Soul und Funk als Blues und eine ziemlich heiße Stimme, die ab und an (ganz leise) an die Stimme von Tina Turner gemahnen könnte....als sie noch jung und richtig wild war. Es gibt aber auch Musikhörer, die der Stimme in bestimmten Momenten das Attribut "Schreihals" zuerkennen. Hat vielleicht damit zu tun, daß bei Miss Barnes in eben diesen Passagen die Gäulchen ein wenig zu sehr durchgehen....Probleme hab ich beim Hören damit keine, sie ist halt ne "junge Wilde". Das Album ist in Deutschland im vorigen Jahre veröffentlicht worden, angeblich(!) soll es allerdings bereits in 2008 in Down Under erschienen sein.
Ich zitiere mich mal aus dem Neal Schon-Thread vom 29.08.2015:
ZitatUnd wenn du den Bogen noch weiter spannen willst: Joe Bonamassa spielt auf dem letzten Album von Mahalia Barnes (Tochter von Jimmy) mit, während Mahalia dafür momentan mit Joe Bonamassa als Backgroundsängerin auf der "Three Kings"-Tour unterwegs ist. Eine DVD werden wir sicher spätestens im Frühjahr erwerben können. Registriert seit 08.08.2006
Auf die DVD müssen wir auis rechtlichen Gründen scheinbar noch etwas warten.
Den alten Käsblueser und Tulpengitarrero hab ich ja schon angekündigt....das Album klingt gerade sehr famos. Er ist sicher kein begnadeter Weiterentwickler, aber er hat ein Händchen für die Sorte Blues, welche den seligen Gary Moore in manchen Momenten schön aufleben lässt.
01 This Train 02 Mountain Climbing 03 Drive 04 No Good Place For The Lonely 05 Blues Of Desperation 06 The Valley Runs Low 07 You Left Me Nothin' But The Bill And The Blues 08 Distant Lonesome Train 09 How Deep This River Runs 10 Livin' Easy 11 What I've Known For A Very Long Time
Dann mal rein mit dem Ding. Die Vorfreude war groß und BigDabbeljuh wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, meine(!) Erwartungen hat der Mann sogar noch ein Stück übertroffen. Der Titel des Albums ist irgendwie...Käse. Rein vom Sound her ist da nämlich ziemlich nix mit Desperation, im Gegenteil. "This Train" gleich zu Anfang rumort mit Uptempo-Beats schon mal ziemlich geil in meine Ohrmuscheln...mit gehämmertem Piano im Hintergrund und wirklich feinen Riffs. So muss das sein, das rockt und so gefällt mir das. "Mountain Climbing" danach erinnert in seiner Wucht und erdig-groovenden Präsenz ein wenig an "Ballad Of John Henry"....Büffel-Song. ...er hätte aber Miss Barnes durchaus etwas mehr Raum gönnen dürfen. Hat man den Song hinter sich, überrascht Bonamassa mit "Drive"....eine Art von Entschleuniger, sehr relaxed, ich gehe sogar soweit und sage: sexy. "No Good Place For The Lonely" wartet mit Licks auf, die ein Gary Moore in seinen besten Zeiten ab und an fabrizierte....ohne dabei allerdings dessen epische Selbstverliebtheit an den Tag zu legen. "Blues Of Desperation" jault mit gar göttlichen Gitarren durch die Gehörgänge, bei "The Valley Runs Low" darf man dann wieder eine Spur entspannt im Horchsessel hocken und durchschnaufen, die leichten Gospel-Anklänge passen prima. Es bleibt allerdings keine Zeit für entspanntes Dahinsinken im Sessel, "You Left Me Nothin' But The Bill And The Blues" sorgt dafür, daß die Augenlider sofort wieder hochklappen....und die bleiben auch danach (Distant Lonesome Train) schön offen...ein satt rumpelnder Knaller, der die Gehörgänge nicht gerade schont. Rau und recht heftig gehts weiter, "How Deep This River Runs" schrubbelt in bester Bonamassa-Manier ins Trommelfell. Der Song baut sich wie eine Gewitterwand auf, vielleicht eine Spur zu bombastic-fantastic, aber Bonamassa darf das. Hat man dieses leichte Inferno hinter sich, sagt einem Bonamassa mit den letzten beiden Songs: lass uns in die Bar gehen und vielleicht ein Gläsle vom guten Stoff nippen, über Gott und die Welt nachdenken...und ein zweites Gläsle nehmen wir dann auch noch. Mach ich gerne....und das Album kriegt von mir satte **** 1/2. Warum ich den letzten halben nicht verteile...keine Ahnung. Vielleicht nach einem dritten Gläsle.
Bevor der Thread auf Seite 2 verschwindet hier eine Neuigkeit von Ana Popovic: Trilogy
Wenn schon, denn schon, dachte man sich und produzierte gleich drei CDs. Speziell für den Cobra und den Tenno ist übrigens auf einem Song ein berühmt berüchtigter amerikanischer Bluesgitarrist dabei:
Ist ja eigentlich Pflicht für meinereiner. 23 Songs, verteilt auf 3 Silberscheibchen....mal schauen, was genau dahinter steckt. Einmal Blues, einmal Jazz, einmal funky? Eine Art von halbwegs vernünftigem Waschzettel steht jedenfalls bisher noch aus.
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17.03.2016 21:39 (zuletzt bearbeitet: 17.03.2016 21:55)
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...er hätte aber Miss Barnes durchaus etwas mehr Raum gönnen dürfen. 
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